
Das HANDELSBLATT urteilt:
"Das Paket für die Wirtschaft stimmt, auch wenn man sich vielleicht noch viel mehr gewünscht hätte. Ein wirklicher Big Bang ist die Abschaffung des deutschen Lieferkettengesetzes.Steuerlich geht auch vieles in die richtige Richtung. Enttäuschend ist, dass die CSU all ihre konsumtiven Ausgaben, angefangen von der höheren Mütterrente über die Pendlerpauschale bis zum geringeren Mehrwertsteuersatz für die Gastronomie, durchsetzen konnte."
Die WIRTSCHAFTSWOCHE bilanziert:
"CDU, CSU und SPD planen für die seit zwei Jahren kriselnden deutschen Unternehmen ein Bündel von Maßnahmen. Es geht um Sonderabschreibungen, steuerfreie Überstundenzuschläge und die Aktivrente oder den Wegfall des nationalen Lieferkettengesetzes. So weit, so gut. Nicht so gut: Die größte Forderung der Wirtschaft – und des CDU-Vorsitzenden Friedrich Merz vor der Wahl –, eine rasche Senkung der Unternehmensteuer auf 25 Prozent, wird vorerst nicht erfüllt."
Die SÜDWEST PRESSE aus Ulm gibt zu bedenken:
"Die künftige Regierung ignoriert, dass sich die aktuelle Weltwirtschaft in der schwersten Krise seit dem Finanzcrash befindet. Ja, die verbesserten Abschreibungsmöglichkeiten helfen den Unternehmen schnell, reduzieren ihre Kostenlast. Das wird aber noch nicht einmal ausreichen, um die steigenden Lohnnebenkosten für die Gesundheit und die Arbeitslosenversicherung aufzufangen."
Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG vermerkt:
"Soll die deutsche Wirtschaft trotz Trumps Handelskrieg im dritten Rezessionsjahr endlich wieder Tritt fassen, braucht sie als erste politische Hilfe Anschub durch entschlossene Steuersenkungen, wettbewerbsfähige Energiepreise und das Signal, dass Sozialbeiträge gedämpft werden. Einige dieser Punkte finden sich im Vertrag durchaus - aber sie fallen schwächer aus als nötig."
US-Präsident Trump hat Sonderzölle für etliche Länder teilweise ausgesetzt, die Abgaben für China aber nochmals erhöht, auf 125 Prozent:
Die FRANKFURTER RUNDSCHAU analysiert:
"Bleibt es dabei, dürften chinesische Produkte in den USA weitgehend unverkäuflich werden. Umkehrt gilt das Gleiche, denn die Führung in Peking schlägt mit ähnlicher Härte zurück. Europa, so könnte man meinen, ist angesichts der Dramatik bislang vergleichsweise glimpflich davongekommen. Doch erstens weiß niemand, wann Trump die einstmals Verbündeten erneut ins Visier nimmt, und zweitens würde auch ein Ende des amerikanisch-chinesischen Handels dramatische Auswirkungen auf die EU haben. Bei der Frage, wo künftig all die chinesischen Güter anlanden werden, die bislang in die Vereinigten Staaten verschifft wurden, kann einem angst und bange werden."