Mario Dobovisek: Vor den schweren Gefechten, Sie haben es gerade gehört, sollen binnen nur zwei Tagen mehr als 200.000 Menschen aus der Stadt geflohen sein. Viele von ihnen flüchten nach Jordanien. Dort wurde gestern das bislang größte Flüchtlingscamp eröffnet. Es soll Platz bieten für bis zu 140.000 Menschen. Am Telefon in Jordanien begrüße ich Stephan Mack, er ist der Einsatzleiter des Deutschen Technischen Hilfswerks dort im Lager. Guten Tag, Herr Mack!
Stephan Mack: Guten Tag nach Deutschland!
Dobovisek: Wie viele Flüchtlinge sind denn bereits angekommen?
Mack: Wir hatten gestern Abend nach – wir haben im Moment ja hier Ramadan – nach dem Fasten-Break, dem sogenannten, wurden 750 Flüchtlinge in das Lager gebracht und werden jetzt jede kommende Nacht über 1000 Flüchtlinge in das Lager rein bekommen durch die Vereinten Nationen, sprich durch die Hilfsorganisationen der Vereinten Nationen.
Dobovisek: In welcher Verfassung befinden sich die Flüchtlinge, die ins Lager kommen?
Mack: Die haben natürlich auf ihrem langen Weg nach Jordanien erst mal eine ziemlich strapaziöse Reise hinter sich, wurden dann, nach der Registrierung, nach Ankunft in Jordanien, erstversorgt, konnten ein bisschen Ruhe finden, und sind dann natürlich jetzt ein bisschen besser, in einer besseren Verfassung, werden aber dann natürlich durch die Strapazen, die jetzt noch auf sie zu kommen …
Dobovisek: Welche sind das?
Mack: Einziehen in das neue Camp, sich hier Einleben. Die Struktur, die hier im Camp jetzt vorbereitet ist, kennenzulernen und damit dann den täglichen Alltag zu bestreiten.
Dobovisek: Das Lager, wenn ich das richtig verstanden habe, liegt mehr oder weniger in der Wüste. Sand allüberall, Temperaturen von 40 Grad und mehr. Was können Sie für die syrischen Flüchtlinge in Jordanien tun?
Mack: Das technische Hilfswerk ist hier mit acht Fachkräften im Einsatz. Wir bauen hier seit Freitag vergangener Woche die Infrastruktur schwerpunktmäßig in der Wasserver- und -entsorgung auf, sodass hier der tägliche Wasserbedarf für Trinkwasser, Duschwasser für die tägliche Hygiene sichergestellt ist, dass genügend Toiletten da sind, dass man hier sich auch entsprechend ganz normal den Alltag durchstellen kann.
Dobovisek: Wie kann ich mir das vorstellen? Ist das eine Art Zeltstadt mit so einer Art Dixie-Containern daneben?
Mack: Wir haben jetzt – genau, wir haben jetzt in der ersten Phase vom Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen hier aufgebaut. Im Moment sind über 1000 Zelte aufgebaut, weitere 1000 sind im Entstehen. Das Ganze ist dann mit einer behelfsmäßigen Infrastruktur, zuerst mal Chemietoiletten wie die Dixies, wie wir sie in Deutschland kennen, und bauen aber gleichzeitig eine dauerhafte Struktur auf, saubere Toilettenkabinen, Duschkabinen im Entstehen, sodass jeder dann auch seine normale Notdurft und seine täglichen Waschbedarfe regeln kann.
Dobovisek: Sie sagen dauerhaft, Herr Mack. Auf wie viel Zeit richten Sie sich denn ein für die Flüchtlinge in diesem Lager?
Mack: Also momentan gehen wir mal von einer Erstphase von drei Monate aus. Da wir doch schon seit einigen Monaten hier in Jordanien mit dem Flüchtlingszustrom zu arbeiten haben, wird sich mit Sicherheit die Lage in den nächsten Wochen und Monaten sehr wahrscheinlich nicht verbessern, sodass man da sich schon auf mehrere Monate einrichten muss.
Dobovisek: Und wie viele Flüchtlinge erwarten Sie jetzt in den nächsten Tagen?
Mack: Also in der letzten Zeit waren bis vor zwei, drei Wochen immer so tendenziell pro Tag 200 bis 500 Flüchtlinge, die die Grenze überquert haben. Seit jetzt den letzten fünf Tagen ist die Zahl stetig über 1000, sodass man damit rechnen muss, auch aufgrund der Situation in Syrien, dass diese Zahl zumindest in dieser Größenordnung bleibt, aber auch ansteigen kann.
Dobovisek: Was berichten die syrischen Flüchtlinge aus ihrer Heimat, wenn Sie bei Ihnen in dem Flüchtlingscamp ankommen?
Mack: Wir haben jetzt in den letzten Tagen uns schwerpunktmäßig auf reine Installation, die Vorbereitungen der Infrastruktur konzentriert. Haben jetzt natürlich mit Bezug des Camps durch die Flüchtlinge auch die ersten direkten Kontakte. Eine genaue Einschätzung beziehungsweise Hintergrundinformationen haben wir bis jetzt noch nicht, aber das wird sich sicherlich in den nächsten Tagen ergeben.
Dobovisek: Stephan Mack von Deutschen Technischen Hilfswerk, das in Jordanien an der Grenze zu Syrien das bislang größte Flüchtlingslager mit unterstützt. Vielen Dank dafür.
Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Deutschlandradio macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.
Stephan Mack: Guten Tag nach Deutschland!
Dobovisek: Wie viele Flüchtlinge sind denn bereits angekommen?
Mack: Wir hatten gestern Abend nach – wir haben im Moment ja hier Ramadan – nach dem Fasten-Break, dem sogenannten, wurden 750 Flüchtlinge in das Lager gebracht und werden jetzt jede kommende Nacht über 1000 Flüchtlinge in das Lager rein bekommen durch die Vereinten Nationen, sprich durch die Hilfsorganisationen der Vereinten Nationen.
Dobovisek: In welcher Verfassung befinden sich die Flüchtlinge, die ins Lager kommen?
Mack: Die haben natürlich auf ihrem langen Weg nach Jordanien erst mal eine ziemlich strapaziöse Reise hinter sich, wurden dann, nach der Registrierung, nach Ankunft in Jordanien, erstversorgt, konnten ein bisschen Ruhe finden, und sind dann natürlich jetzt ein bisschen besser, in einer besseren Verfassung, werden aber dann natürlich durch die Strapazen, die jetzt noch auf sie zu kommen …
Dobovisek: Welche sind das?
Mack: Einziehen in das neue Camp, sich hier Einleben. Die Struktur, die hier im Camp jetzt vorbereitet ist, kennenzulernen und damit dann den täglichen Alltag zu bestreiten.
Dobovisek: Das Lager, wenn ich das richtig verstanden habe, liegt mehr oder weniger in der Wüste. Sand allüberall, Temperaturen von 40 Grad und mehr. Was können Sie für die syrischen Flüchtlinge in Jordanien tun?
Mack: Das technische Hilfswerk ist hier mit acht Fachkräften im Einsatz. Wir bauen hier seit Freitag vergangener Woche die Infrastruktur schwerpunktmäßig in der Wasserver- und -entsorgung auf, sodass hier der tägliche Wasserbedarf für Trinkwasser, Duschwasser für die tägliche Hygiene sichergestellt ist, dass genügend Toiletten da sind, dass man hier sich auch entsprechend ganz normal den Alltag durchstellen kann.
Dobovisek: Wie kann ich mir das vorstellen? Ist das eine Art Zeltstadt mit so einer Art Dixie-Containern daneben?
Mack: Wir haben jetzt – genau, wir haben jetzt in der ersten Phase vom Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen hier aufgebaut. Im Moment sind über 1000 Zelte aufgebaut, weitere 1000 sind im Entstehen. Das Ganze ist dann mit einer behelfsmäßigen Infrastruktur, zuerst mal Chemietoiletten wie die Dixies, wie wir sie in Deutschland kennen, und bauen aber gleichzeitig eine dauerhafte Struktur auf, saubere Toilettenkabinen, Duschkabinen im Entstehen, sodass jeder dann auch seine normale Notdurft und seine täglichen Waschbedarfe regeln kann.
Dobovisek: Sie sagen dauerhaft, Herr Mack. Auf wie viel Zeit richten Sie sich denn ein für die Flüchtlinge in diesem Lager?
Mack: Also momentan gehen wir mal von einer Erstphase von drei Monate aus. Da wir doch schon seit einigen Monaten hier in Jordanien mit dem Flüchtlingszustrom zu arbeiten haben, wird sich mit Sicherheit die Lage in den nächsten Wochen und Monaten sehr wahrscheinlich nicht verbessern, sodass man da sich schon auf mehrere Monate einrichten muss.
Dobovisek: Und wie viele Flüchtlinge erwarten Sie jetzt in den nächsten Tagen?
Mack: Also in der letzten Zeit waren bis vor zwei, drei Wochen immer so tendenziell pro Tag 200 bis 500 Flüchtlinge, die die Grenze überquert haben. Seit jetzt den letzten fünf Tagen ist die Zahl stetig über 1000, sodass man damit rechnen muss, auch aufgrund der Situation in Syrien, dass diese Zahl zumindest in dieser Größenordnung bleibt, aber auch ansteigen kann.
Dobovisek: Was berichten die syrischen Flüchtlinge aus ihrer Heimat, wenn Sie bei Ihnen in dem Flüchtlingscamp ankommen?
Mack: Wir haben jetzt in den letzten Tagen uns schwerpunktmäßig auf reine Installation, die Vorbereitungen der Infrastruktur konzentriert. Haben jetzt natürlich mit Bezug des Camps durch die Flüchtlinge auch die ersten direkten Kontakte. Eine genaue Einschätzung beziehungsweise Hintergrundinformationen haben wir bis jetzt noch nicht, aber das wird sich sicherlich in den nächsten Tagen ergeben.
Dobovisek: Stephan Mack von Deutschen Technischen Hilfswerk, das in Jordanien an der Grenze zu Syrien das bislang größte Flüchtlingslager mit unterstützt. Vielen Dank dafür.
Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Deutschlandradio macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.