Eine durchgeknallte Glühbirne für die Lampe im Flur oder in der Küche lässt sich ab übermorgen nicht mehr ganz so einfach ersetzen. Denn nach den 100-Watt-Birnen und den matten Glühbirnen muss der Handel ab dem 1. September 2010 auch alle 75-Watt-Birnen vom Markt nehmen. Restbestände dürfen noch verkauft werden. Ersatz gibt es natürlich trotzdem, zum Beispiel Kompaktleuchtstofflampen - umgangssprachlich Energiesparlampen genannt - oder auch LED- und Halogenlampen. Die Verbraucher sollen zusätzliche Entscheidungshilfen beim Einkauf bekommen: Die Hersteller werden zur umfassenden Information verpflichtet, erklärt Claudia Bruhn, Energiereferentin der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen:
"Das heißt, auf den Verpackungen von Energiesparlampen und anderen Lampen müssen jetzt bestimmte Vorgaben draufstehen. Das ist zum Beispiel die Angabe, wie lange es braucht, bis eine Energiesparlampe angeht, dann auch noch, wie hell diese Lampe auch wirklich ist – denn der Verbraucher muss da auch umdenken: Es wird nicht mehr nur die Watt-Angabe zählen, sondern auch die Lumen-Angabe, die mir wirklich sagt, wie hell diese Lampe ist."
Durch die neue Orientierung an der Lumen-Angabe – abgekürzt durch die Kleinbuchstaben "lm" - sollen Verbraucher die Helligkeit unterschiedlicher Lampen besser vergleichen können als mit der Watt-Zahl. Denn die gibt im Prinzip nur den Stromverbrauch wieder. Was zunächst kompliziert klingt, wird sich nach Meinung von Claudia Bruhn bald durchsetzen. Dann wisse jeder Verbraucher, dass beispielsweise eine 60-Watt-Glühbirne etwa 700 Lumen hat und durch eine andere Lampe gleicher Helligkeit ersetzt werden kann.
Auch bei der Wahl der Lichtfarbe oder Farbtemperatur bekomme der Kunde mehr Hilfe, sagt Bruhn:
"Manche Verbraucher, die ärgern sich ja, wenn sie eine Energiesparlampe zum Beispiel kaufen und sie reinschrauben, dass sie dann so ein kaltes Licht haben. Das kann man aber vermeiden, indem man einfach auf die Verpackung guckt und da steht drauf 'warmweiß - soft tone' und in Zukunft auch die Farbtemperatur in Kelvin ausgedrückt - und je niedriger diese Temperatur ist, desto wärmer ist das Licht."
Ob all diese neuen Informationen wirklich helfen oder eher zusätzlich verwirren? Armin Sperling von der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt, kurz PTB, in Braunschweig ist skeptisch. Lieber sähe er, wenn die Hersteller deutlicher angeben würden, wofür die einzelnen Lampen wirklich eingesetzt werden können:
"Man muss ohnehin unterscheiden, ob man eine Lampe oder eine Leuchte dazu verwendet, um eine Funktion auszuführen, wirklich Helligkeit irgendwo hinzubringen – wenn ich einen Mediziner zum Beispiel betrachte, in einem OP-Tisch, da hat eine Leuchte eine ganz andere Aufgabe als abends auf dem Wohnzimmertisch."
Bei den "angenehmen" Lichtfarben habe momentan noch die Glühbirne die Nase vorn, so Sperling. Ersatz biete da am ehesten die Halogenlampe, eine Weiterentwicklung der Glühbirne. Die Grenzen der Halogenlampe seien allerdings abzusehen. Der Fachmann sieht die Zukunft der Lampen für den Hausgebrauch in Leuchtdioden, den sogenannten LED. Deren Entwicklung habe in den vergangenen fünf Jahren einen Riesensatz gemacht: Die Lichtausbeute sei um mehr als 400 Prozent gestiegen. Auch eine neue Art LED sei vielversprechend: die flachen organischen Leuchtdioden oder OLED. Sie können als dünne Beschichtung auf Fenstern und Wänden angebracht werden.
"Die organischen Leuchtdioden unterscheiden sich von den klassischen Leuchtdioden dadurch, dass es reine Flächenstrahler sind, während die Leuchtdioden ja Punktstrahler sind."
Während Leuchtdioden sofort nach dem Einschalten ihre maximale Effizienz erreichen, sind Energiesparlampen nicht fürs schnelle An- und Ausknipsen geeignet. Dazu kommt ihr problematischer Quecksilbergehalt - Gründe, die den Experten Armin Sperling annehmen lassen, dass Energiesparlampen langfristig aussterben werden.
Dagegen könnten LED und OLED künftig in vielen Bereichen eingesetzt werden, glaubt er. Sie könnten inzwischen auch wärmere Lichttöne erzeugen - in der Anfangszeit war das Licht von LED noch sehr kalt gewesen. Die Preise sind zwar in den vergangenen Jahren deutlich gesunken und sinken noch - bisher lohnt sich die teure LED-Technik allerdings nur da, wo eine Lampe häufig angeschaltet wird und lange brennt.
"Das heißt, auf den Verpackungen von Energiesparlampen und anderen Lampen müssen jetzt bestimmte Vorgaben draufstehen. Das ist zum Beispiel die Angabe, wie lange es braucht, bis eine Energiesparlampe angeht, dann auch noch, wie hell diese Lampe auch wirklich ist – denn der Verbraucher muss da auch umdenken: Es wird nicht mehr nur die Watt-Angabe zählen, sondern auch die Lumen-Angabe, die mir wirklich sagt, wie hell diese Lampe ist."
Durch die neue Orientierung an der Lumen-Angabe – abgekürzt durch die Kleinbuchstaben "lm" - sollen Verbraucher die Helligkeit unterschiedlicher Lampen besser vergleichen können als mit der Watt-Zahl. Denn die gibt im Prinzip nur den Stromverbrauch wieder. Was zunächst kompliziert klingt, wird sich nach Meinung von Claudia Bruhn bald durchsetzen. Dann wisse jeder Verbraucher, dass beispielsweise eine 60-Watt-Glühbirne etwa 700 Lumen hat und durch eine andere Lampe gleicher Helligkeit ersetzt werden kann.
Auch bei der Wahl der Lichtfarbe oder Farbtemperatur bekomme der Kunde mehr Hilfe, sagt Bruhn:
"Manche Verbraucher, die ärgern sich ja, wenn sie eine Energiesparlampe zum Beispiel kaufen und sie reinschrauben, dass sie dann so ein kaltes Licht haben. Das kann man aber vermeiden, indem man einfach auf die Verpackung guckt und da steht drauf 'warmweiß - soft tone' und in Zukunft auch die Farbtemperatur in Kelvin ausgedrückt - und je niedriger diese Temperatur ist, desto wärmer ist das Licht."
Ob all diese neuen Informationen wirklich helfen oder eher zusätzlich verwirren? Armin Sperling von der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt, kurz PTB, in Braunschweig ist skeptisch. Lieber sähe er, wenn die Hersteller deutlicher angeben würden, wofür die einzelnen Lampen wirklich eingesetzt werden können:
"Man muss ohnehin unterscheiden, ob man eine Lampe oder eine Leuchte dazu verwendet, um eine Funktion auszuführen, wirklich Helligkeit irgendwo hinzubringen – wenn ich einen Mediziner zum Beispiel betrachte, in einem OP-Tisch, da hat eine Leuchte eine ganz andere Aufgabe als abends auf dem Wohnzimmertisch."
Bei den "angenehmen" Lichtfarben habe momentan noch die Glühbirne die Nase vorn, so Sperling. Ersatz biete da am ehesten die Halogenlampe, eine Weiterentwicklung der Glühbirne. Die Grenzen der Halogenlampe seien allerdings abzusehen. Der Fachmann sieht die Zukunft der Lampen für den Hausgebrauch in Leuchtdioden, den sogenannten LED. Deren Entwicklung habe in den vergangenen fünf Jahren einen Riesensatz gemacht: Die Lichtausbeute sei um mehr als 400 Prozent gestiegen. Auch eine neue Art LED sei vielversprechend: die flachen organischen Leuchtdioden oder OLED. Sie können als dünne Beschichtung auf Fenstern und Wänden angebracht werden.
"Die organischen Leuchtdioden unterscheiden sich von den klassischen Leuchtdioden dadurch, dass es reine Flächenstrahler sind, während die Leuchtdioden ja Punktstrahler sind."
Während Leuchtdioden sofort nach dem Einschalten ihre maximale Effizienz erreichen, sind Energiesparlampen nicht fürs schnelle An- und Ausknipsen geeignet. Dazu kommt ihr problematischer Quecksilbergehalt - Gründe, die den Experten Armin Sperling annehmen lassen, dass Energiesparlampen langfristig aussterben werden.
Dagegen könnten LED und OLED künftig in vielen Bereichen eingesetzt werden, glaubt er. Sie könnten inzwischen auch wärmere Lichttöne erzeugen - in der Anfangszeit war das Licht von LED noch sehr kalt gewesen. Die Preise sind zwar in den vergangenen Jahren deutlich gesunken und sinken noch - bisher lohnt sich die teure LED-Technik allerdings nur da, wo eine Lampe häufig angeschaltet wird und lange brennt.