"So, und jetzt geht es bloß noch darum, dass Sie erst einmal die richtige Kopfposition finden. Ein bisschen dichter vielleicht rankommen."
Die Zeiten, in denen man sich rot-grüne Brillen aufsetzen musste, um dreidimensionale Filme genießen zu können, sind schon länger vorbei. Moderne Bildschirme machen es möglich, zwei getrennte Bilder in das linke und das rechte Auge zu projizieren. Einzig: es gibt zu wenig Filme in 3D. Sebastian Knorr verspricht sich deshalb viel von der Methode, mit der er alte 2D-Streifen in neue 3D-Filme verwandelt. Er führt das im Seminarraum der Technischen Universität Berlin, Institut für Telekommunikationssysteme, vor. Auf der Mattscheibe sind zu sehen: Eine Kamerafahrt durch den Dschungel. Viele grüne Bäume und Blätter im Gegenlicht.
"Und diese Lichtstrahlen kommen richtig aus der Bildebene hinaus. Da hat man das Gefühl, dass die einem wirklich direkt in das Auge gestrahlt werden und man kann da zugreifen. Und die Baumkronen, die Blätter, die immer weiter weg sind, die gehen hinter die Ebene. Dadurch wird der 3D-Effekt massiv verstärkt."
In anderen Sequenzen der BBC Produktion Planet Erde ist die Kamera an einen Helikopter montiert, der Eisberge zu umrundet. Die Erhebungen wirken extrem plastisch, der Horizont weit. Aufgenommen wurden die Filme mit nur einer Kamera, so dass die Tiefeninformation eigentlich verloren gegangen ist. Genau aus dem gleichen Grund, aus dem man mit nur einem Auge auch nur 2D sieht. Um aus diesen Aufnahmen dreidimensionale Bilder zu rekonstruieren, muss man im ersten Schritt jedem Punkt in jedem Bild des Films die Tiefeninformation neu zuweisen.
"Die Kamera hat sich bewegt und die Szene ist statisch. Das heißt, wir kriegen diese zusätzliche Information aus der Bewegung der Kamera. Denn diese Kamera hat natürlich diese Szene aus unterschiedlichen Perspektiven aufgenommen."
Ein Film besteht aus 25 Bildern pro Sekunde. Wenn der Helikopter nach rechts fliegt, ändert sich die Perspektive von einem Bild des Films zum nächsten entsprechend. Aus dieser Veränderung berechnet der Computer die Tiefeninformation. Im zweiten Schritt berechnet er, was der Zuschauer im linken und was im rechten Auge sehen muss, um den 3D-Eindruck zu bekommen. Bei den Landschaftsaufnahmen funktioniert das sehr gut. Nicht aber bei Action-Filmen, denn der Computer kann bewegte Objekte nicht auseinander halten. In diesem Fall müssen menschliche Betrachter den 3D Effekt manuell erzeugen. Mit viel Aufwand.
"Nehmen wir die Konvertierung von Star Wars, das soll jetzt komplett in 3D konvertiert werden, die ganzen Episoden. Es dauert ein Jahr, um zwei Stunden Kinofilm zu konvertieren. Und da sitzen dann, je nach dem, was das für ein Kinofilm ist, vielleicht hundert Leute dran. Man kann sich vorstellen, dass das etliche Millionen kostet, so etwas zu konvertieren."
Aber selbst in Star Wars gibt es Sequenzen, in denen sich nur die Kamera bewegt. Auf sie hat es der Ingenieur von der TU Berlin abgesehen.
"Bei der BBC Produktion Planet Erde, da hatten wir insgesamt vier Prozent automatisch konvertiert. Wenn man vier Prozent von den zwei Stunden innerhalb von ein oder zwei Tagen konvertieren kann, dann spart man viel Geld. Beziehungsweise, wir könnten natürlich damit unheimlich Geld verdienen vielleicht."
Allerdings, so gut die Displays inzwischen geworden sind, sie stellen immer noch ein großes Hindernis für die Akzeptanz der 3D-Filme dar. Sie funktionieren meist nur für einen einzigen Zuschauer. Bildschirme, vor denen die ganze Familie ohne lästige Brille die Jedi Ritter in 3D kämpfen sehen kann, lassen noch auf sich warten. Trotzdem scheint zumindest das US-amerikanische Publikum 3D Filme zu schätzen, so der Leiter der Berliner Arbeitsgruppe, Thomas Sikora.
"Tatsächlich ist es so, dass es mittlerweile eine ganze Menge Filme in 3D gibt. Spiderman läuft in 3D. In den USA werden immer mehr Kinos mit 3D ausgestattet, das heißt, in den USA wird dieser Übergang langsam, aber sicher gemacht. Dort ist man inzwischen so weit, dass man die neueren, richtig teuren Filme gleich mit 3D aufnimmt, das heißt mit vielen Kameras, so dass man hinterher tatsächlich Stereoansichten dem Nutzer zur Verfügung stellen kann."
Die Berliner Ingenieure und ihre Partner im europäischen Netzwerk 3DTV denken in längeren Zeiträumen. Sie entwickeln Techniken, mit denen das Fernsehen in zehn bis 15 Jahren dreidimensional werden könnte. Auch dann wird es eine viele alte Filme geben, die konvertiert werden müssen.
Die Zeiten, in denen man sich rot-grüne Brillen aufsetzen musste, um dreidimensionale Filme genießen zu können, sind schon länger vorbei. Moderne Bildschirme machen es möglich, zwei getrennte Bilder in das linke und das rechte Auge zu projizieren. Einzig: es gibt zu wenig Filme in 3D. Sebastian Knorr verspricht sich deshalb viel von der Methode, mit der er alte 2D-Streifen in neue 3D-Filme verwandelt. Er führt das im Seminarraum der Technischen Universität Berlin, Institut für Telekommunikationssysteme, vor. Auf der Mattscheibe sind zu sehen: Eine Kamerafahrt durch den Dschungel. Viele grüne Bäume und Blätter im Gegenlicht.
"Und diese Lichtstrahlen kommen richtig aus der Bildebene hinaus. Da hat man das Gefühl, dass die einem wirklich direkt in das Auge gestrahlt werden und man kann da zugreifen. Und die Baumkronen, die Blätter, die immer weiter weg sind, die gehen hinter die Ebene. Dadurch wird der 3D-Effekt massiv verstärkt."
In anderen Sequenzen der BBC Produktion Planet Erde ist die Kamera an einen Helikopter montiert, der Eisberge zu umrundet. Die Erhebungen wirken extrem plastisch, der Horizont weit. Aufgenommen wurden die Filme mit nur einer Kamera, so dass die Tiefeninformation eigentlich verloren gegangen ist. Genau aus dem gleichen Grund, aus dem man mit nur einem Auge auch nur 2D sieht. Um aus diesen Aufnahmen dreidimensionale Bilder zu rekonstruieren, muss man im ersten Schritt jedem Punkt in jedem Bild des Films die Tiefeninformation neu zuweisen.
"Die Kamera hat sich bewegt und die Szene ist statisch. Das heißt, wir kriegen diese zusätzliche Information aus der Bewegung der Kamera. Denn diese Kamera hat natürlich diese Szene aus unterschiedlichen Perspektiven aufgenommen."
Ein Film besteht aus 25 Bildern pro Sekunde. Wenn der Helikopter nach rechts fliegt, ändert sich die Perspektive von einem Bild des Films zum nächsten entsprechend. Aus dieser Veränderung berechnet der Computer die Tiefeninformation. Im zweiten Schritt berechnet er, was der Zuschauer im linken und was im rechten Auge sehen muss, um den 3D-Eindruck zu bekommen. Bei den Landschaftsaufnahmen funktioniert das sehr gut. Nicht aber bei Action-Filmen, denn der Computer kann bewegte Objekte nicht auseinander halten. In diesem Fall müssen menschliche Betrachter den 3D Effekt manuell erzeugen. Mit viel Aufwand.
"Nehmen wir die Konvertierung von Star Wars, das soll jetzt komplett in 3D konvertiert werden, die ganzen Episoden. Es dauert ein Jahr, um zwei Stunden Kinofilm zu konvertieren. Und da sitzen dann, je nach dem, was das für ein Kinofilm ist, vielleicht hundert Leute dran. Man kann sich vorstellen, dass das etliche Millionen kostet, so etwas zu konvertieren."
Aber selbst in Star Wars gibt es Sequenzen, in denen sich nur die Kamera bewegt. Auf sie hat es der Ingenieur von der TU Berlin abgesehen.
"Bei der BBC Produktion Planet Erde, da hatten wir insgesamt vier Prozent automatisch konvertiert. Wenn man vier Prozent von den zwei Stunden innerhalb von ein oder zwei Tagen konvertieren kann, dann spart man viel Geld. Beziehungsweise, wir könnten natürlich damit unheimlich Geld verdienen vielleicht."
Allerdings, so gut die Displays inzwischen geworden sind, sie stellen immer noch ein großes Hindernis für die Akzeptanz der 3D-Filme dar. Sie funktionieren meist nur für einen einzigen Zuschauer. Bildschirme, vor denen die ganze Familie ohne lästige Brille die Jedi Ritter in 3D kämpfen sehen kann, lassen noch auf sich warten. Trotzdem scheint zumindest das US-amerikanische Publikum 3D Filme zu schätzen, so der Leiter der Berliner Arbeitsgruppe, Thomas Sikora.
"Tatsächlich ist es so, dass es mittlerweile eine ganze Menge Filme in 3D gibt. Spiderman läuft in 3D. In den USA werden immer mehr Kinos mit 3D ausgestattet, das heißt, in den USA wird dieser Übergang langsam, aber sicher gemacht. Dort ist man inzwischen so weit, dass man die neueren, richtig teuren Filme gleich mit 3D aufnimmt, das heißt mit vielen Kameras, so dass man hinterher tatsächlich Stereoansichten dem Nutzer zur Verfügung stellen kann."
Die Berliner Ingenieure und ihre Partner im europäischen Netzwerk 3DTV denken in längeren Zeiträumen. Sie entwickeln Techniken, mit denen das Fernsehen in zehn bis 15 Jahren dreidimensional werden könnte. Auch dann wird es eine viele alte Filme geben, die konvertiert werden müssen.