Archiv


Digitales Logbuch: Vibrations-Tattoo

Was haben folgende Begriffe gemein: Seemannsgrab, Indianerfedern, Stacheldraht, Tribals und Arschgeweih? Richtig, alle stehen für eine, man kann ja schon sagen, Epoche der Tätowierkunst in Deutschland.

Von Michael Stang |
    Zeige mir Dein Tattoo und ich sage Dir, wie alt Du bist. Wie kaum ein anderes Merkmal verrät diese Körperzier, wann man sich den Mainstream für immer hat auf der Haut verewigen lassen. Und die nächste Tattoo-Generation steht bereits vor der Tür. Und zwar hat Nokia in den USA ein Patent beantragt für – genau – Tätowierungen, die – Achtung – vibrieren können.

    Diese Tattoos sollen auf einen Handy-Anruf aufmerksam machen. Die Idee der unglaublichen finnischen Visionäre ist, dass das Handy elektromagnetische Wellen aussendet, wenn bei dem Mobilapparat ein Anruf eingeht, eine SMS ankommt oder die Batterie aufgeladen werden muss. Durch einen Impuls soll dann ein zuvor mit magnetischer Farbe tätowiertes Bild auf der Haut sichtbar werden und vibrieren.

    Großartig! Und es wird noch besser: Die Vibrationen sollen auch variieren können, um einen Anruf von einer SMS oder unterschiedliche Anrufer voneinander zu unterscheiden. Laut Patentantrag kann es einen kurzen, mehrere kurze oder wenige lange Impulse geben oder eine Mischung aus allem.
    Welche Zielgruppe soll hier angesprochen werden? Ist das ein neues Nischengeschäft mit dem man auf seine ganz spezielle Kundschaft zugehen will? Und, wer will sich was von Nokia tätowieren lassen und vor allem - wo?

    Was kommt als nächstes? Eingebaute Stromstöße, die Muskelzucken im Augenlid oder der Arschbacke verursachen, wenn das Handy klingelt?

    Hm, Vermutlich wird Nokia dann die Kunden, die sich das Tattoo bestimmt auch auf ihre alte Jugendsünde stechen lassen können, mit Werbe-SMS nur so überfluten, Haha. Und irgendwann knacken Hacker dann die Funksignale und schicken Spams an alle Tätowierten, die dann reihenweise zucken.