Übungsblätter verteilen, Hausaufgaben kontrollieren, Entschuldigungen einsammeln - all das geht mit der neuen Lernplattform "Google Classroom“, die seit diesem Monat in Deutschland verfügbar ist. Neben vielen anderen Angeboten ist nun ein weiteres Tool für den Schulalltag auf dem Bildungsmarkt. Doch das Misstrauen ist groß, dass mit den digitalen Medien nicht nur die Werbung, sondern auch Datenkraken ins Klassenzimmer kommen: Welcher Schüler ist wann und wo online? Wer ist gut in Deutsch, aber schlecht in Mathe? Die Sicherheit solcher persönlichen Daten ist in Zeiten von Abhörskandalen und Hackerangriffen eine heikle Angelegenheit. Einige Bundesländer verbieten die Nutzung von solchen Dienste im Schulalltag, andere Erlauben es. Das schafft Verunsicherung: Wie kann innovativer Unterricht aussehen - und gleichzeitig die Daten der Schüler schützen? Denn Medienkompetenz sollen die Lehrer ihren Schülern auch vermitteln. Schließlich sind die außerhalb der Schule in Chats und sozialen Medien oft viel zu unvorsichtig unterwegs.
PISAplus fragte: Welche Vorteile haben digitale Lernplattformen für Schüler und Lehrer? Welche Probleme gibt es beim Einsatz in der Schule? Und wie muss zeitgemäßer Unterricht mit moderner Technik gestaltet sein - ohne den Datenschutz zu vernachlässigen?
Gesprächsgäste waren:
- Prof. Andreas Breiter, Informations- und Wissensmanagement in Bildungseinrichtungen, Universität Bremen (Studio Köln)
- Andreas Hofmann, Lehrer und Medienpädagoge im Projekt „Mobiles Lernen“ des Niedersächsischen Landesinstituts für schulische Qualitätsentwicklung (Studio Bremen)
- Thomas Coenen, Vorstandsmitglied Bündnis für Bildung, Interessenvertretung digitaler Medien im Bildungsbereich (Telefoninterview)
Als Beitrag dazu:
Hightech nur zuhause? Von Anja Nehls
Wie digital aufgerüstet sind die Schulen schon und was halten Schüler und Lehrkräfte von Lernplattformen im Unterricht?
Wie digital aufgerüstet sind die Schulen schon und was halten Schüler und Lehrkräfte von Lernplattformen im Unterricht?