Verkehrspolitik
Diskussion über höhere Parkgebühren für SUV auch in Deutschland

In Paris wird morgen über die Verdreifachung der Parkgebühren für SUV und Geländewagen abgestimmt. Hannovers Oberbürgermeister Onay plädiert dafür, einen solchen Schritt auch in Deutschland zu gehen und eine Preisstaffelung nach Länge der Fahrzeuge einzuführen.

03.02.2024
    Ein SUV von Mercedes parkt auf einem Bürgersteig in Köln.
    Viele SUVs sind breiter als normale Limousinen und brauchen beim Parken mehr Platz. (dpa / Maximilian Schönherr / Maximilian Schönherr)
    Der Trend zu immer mehr und immer schwereren Autos halte an, sagte der Grünen-Politiker dem Berliner "Tagesspiegel". Er habe daher große Sympathien für eine solche Staffelung bei den Parkgebühren. Der Volksentscheid in Paris zeige wieder einmal, dass die Debatte um den knappen öffentlichen Raum und eine angemessene Bepreisung des Parkens geführt werden müsse. Auch die Deutsche Umwelthilfe hatte die Kommunen aufgerufen, höhere Parkgebühren für SUV festzulegen. Bundesgeschäftsführer Resch sprach von "Monster-SUV", die zunehmend Gehwege und Grünflächen blockierten. Damit gefärdeten sie Menschen, die zu Fuß oder auf dem Rad unterwegs seien.

    Paris plant Parkgebühr von bis zu 18 Euro pro Stunde

    Die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo lässt am Sonntag in einer Bürgerbefragung darüber abstimmen, ob Parktickets für Autos dieser Kategorie deutlich teurer werden - für sie soll eine Stunde Parken im Zentrum der französischen Hauptstadt künftig 18 Euro statt der üblicherweise sechs Euro kosten. In den Außenbezirken würden 12 Euro statt vier Euro fällig. Zu der Abstimmung aufgerufen sind 1,3 Millionen Wahlberechtigte in Paris.

    Kritik von Opposition und Autofahrerverbänden

    Hidalgo prangert SUV schon länger als "laut, platzraubend und umweltschädigend" an. Die Opposition und die Auto-Lobby werfen der sozialistischen Politikerin vor, die eigene Klientel zu bedienen. Der Vertreter eines Autofahrerverbandes sagte, er gehe davon aus, dass nur Menschen abstimmen würden, die nicht betroffen seien. Ein moderner SUV oder ein Geländewagen sei nicht umweltschädlicher als ein kleines, altes Dieselauto.
    Die Pariser Bürgermeisterin hat seit Beginn ihrer Amtszeit 2024 die Seine-Ufer für den Autoverkehr sperren lassen und zahlreiche verkehrsberuhigte Zonen eingerichtet. Im April 2023 ließ sie in einer ähnlichen Volksabstimmung über eine Abschaffung von Leih-E-Rollern abstimmen. Fast 90 Prozent stimmten damals für das Verbot, allerdings beteiligten sich nur knapp sieben Prozent der Wahlberechtigen.
    Diese Nachricht wurde am 03.02.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.