Fußball
Diskussion über Sponsoring-Partnerschaft: Rüstungskonzern Rheinmetall unterstützt Borussia Dortmund

Die Sponsoring-Partnerschaft des Rüstungskonzerns Rheinmetall mit dem Bundesligaclub Borussia Dortmund sorgt für eine Kontroverse. Eine Interessensgemeinschaft der Fußball-Fans wirft dem BVB Haltungslosigkeit und Geldgier vor.

    Hans-Joachim Watzke (l), Vorsitzender der Geschäftsführung von Borussia Dortmund, und Armin Papperger, Vorsitzender des Vorstands der Rheinmetall AG, reichen sich die Hand.
    Ein von Borussia Dortmund zur Verfügung gestelltes Foto zeigt Hans-Joachim Watzke (l), Vorsitzender der Geschäftsführung von Borussia Dortmund, und Armin Papperger, Vorsitzender des Vorstands der Rheinmetall AG. (- / Borussia Dortmund / dpa / -)
    Der Sprecher des Vereins "Unsere Kurve", Kessen, sagte dem Deutschlandfunk, zwar wisse man, dass der Fußball Geld brauche und dort, wo es ums Geld gehe, die Moral oft in den Hintergrund trete. "Aber dass man einen Rüstungskonzern, der sein Geld damit verdient, dass er Waffen herstellt, die Menschen töten, der durch den Ukrainekrieg ein wirtschaftliches Aufleben erlebt – dass man mit diesem Geld bei Borussia Dortmund jetzt Stürmer verpflichten will, das ist ein Dammbruch." Die Partei die Linke in Nordrhein-Westfalen forderte Borussia Dortmund auf, den Vertrag rückgängig zu machen. Bundeswirtschaftsminister Habeck nannte das Sponsoring eines Fußballvereines durch einen Rüstungskonzern ungewöhnlich. Dies zeige aber auch, was der Stand der Dinge sei, sagte der Grünen-Politiker mit Blick auf den russischen Krieg in der Ukraine. Mitglieder des BVB-Fanrats, der vorab einbezogen oder zumindest informiert worden sein soll, lehnten laut Sportinformationsdienst eine Stellungnahme ab; ebenso das Bundesverteidigungsministerium, dessen Rat der Klub zuvor gesucht haben soll.
    Der Rüstungskonzern Rheinmetall wird für die kommenden drei Jahre den Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund als Sponsor unterstützen. Die Werbepartnerschaft umfasse die Nutzung reichweitenstarker Werbeflächen, Vermarktungsrechte sowie Event- und Hospitality-Angebote im Stadion und auf dem Vereinsgelände, teilten das Unternehmen und der Verein mit. Über das finanzielle Volumen sei Stillschweigen vereinbart worden, sagte ein Rheinmetall-Sprecher. Laut „Handelsblatt“ geht es um einen einstelligen Millionen-Betrag pro Jahr.

    BVB öffnet sich bewusst für einen Diskurs

    BVB-Geschäftsführer Watzke sagte, Sicherheit und Verteidigung seien Eckpfeiler der Demokratie. Deshalb halte man es für die richtige Entscheidung, sich sehr intensiv damit zu beschäftigen, wie diese Eckpfeiler geschützt werden könnten. Man freue sich auf die Zusammenarbeit und öffne sich ganz bewusst für einen Diskurs. Rheinmetall schreibt in einer Pressemitteilung: "Mit der neuen Partnerschaft bekennt sich der Verein zur gesellschaftlichen Bedeutung des Themas Sicherheit und Verteidigung".
    Diese Nachricht wurde am 30.05.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.