Die Sporthilfe etwa wolle im Herbst ein Forum veranstalten, bei dem die Argumente der aktuellen Debatte um Gustav-Adolf "Täve" Schur gehört und "auf den Boden" geholt werden sollen, so Ilgner. Man wolle "im Sinne der Hall of Fame versuchen, Brücken zu bauen." Auch die im Fokus stehenden Athleten sollen zu der Veranstaltung eingeladen werden.
Ilgner sagte, er hätte sich gewünscht, dass man heutzutage schon an einem anderen Punkt sei, aber die Debatte habe gezeigt, dass es noch breite Gräben zwischen Ost und West gebe. "Es sind viele Dinge passiert, die auch noch in Personen und Schicksalen nachwirken", so Ilgner. Es brauche Zeit, darüber hinwegzukommen. Dennoch solle man nicht nur warten. Er forderte eine aktive Aufarbeitung. "Wir müssen und können aus der komplexen Vergangenheit des deutsch-deutschen Sports lernen." Auch solle über die Ziele der Hall of Fame debattiert werden. "Wir plädieren dafür, Sportler nicht zu sehr als Helden zu überhöhen - das ist nicht mehr die Zeit dafür."
Schur verherrlicht DDR-Sport bis heute
Hintergrund der Diskussion um die Hall of Fame ist der erneut verpasste Einzug des Ex-DDR-Radsportlers Gustav-Adolf "Täve" Schur in die Ruhmeshalle. Er erhielt nicht die erforderliche einfache Mehrheit der Jurymitglieder. Schur verherrlicht den DDR-Sport bis heute. In einem Interview mit der Zeitung "Neues Deutschland" sagte er kürzlich, der DDR-Sport sei "vorzüglich aufgebaut" und nicht kriminell gewesen.
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