Im Film-Projekt "Sechsviertel" blickt Hartig auf viele erfolgreiche Stationen seiner Karriere zurück. Der Vergleich von früher zu heute sei ihm nicht immer leicht gefallen, räumt er ein. Den Diskus-Werfer hatten in den vergangenen Jahren mehrere Verletzungen geplagt.
Im Laufe seiner Karriere habe er dadurch vor allem gelernt, seine Erwartungshorizonte zu verändern. Als Sportler habe man immer die Maxime: "Nichts ist richtig gut, außer eine Medaille". Daran werde man immer gemessen. Erfolg sei jedoch meistens die Ausnahme - mehr noch: "ein schlechter Begleiter im Leben."
Optimistischer Blick in die Zukunft
Rückblickend sagt Harting, dass er den Erfolg nicht mehr über alles stellen würde. "Ich habe in den letzten Jahren viel gelernt, mehr als ich eigentlich gelernt habe, während ich erfolgreich war. Man ist viel sensibler mit seinem Umfeld, man nimmt viel mehr Menschlichkeit wahr." Trotzdem fehle natürlich manchmal das Gefühl des Erfolgs.
Das Filmprojekt habe ihm sehr beim "Loslassen" von der Sportlerkarriere geholfen, sagt Harting. Bei dem Gedanken an die eigene Zukunft "öffnen sich überhaupt erst Horizonte, wo man sich reinhängen kann."
Harting blickt mit Optimismus, aber auch mit Sorge in die Zukunft: "Ich hoffe einfach, dass ich etwas anderes finde, das ich genauso mit Leidenschaft betreiben kann." Er ist sich allerdings sicher: "Irgendjemand wird mein Potenzial schon erkennen."
Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.