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Dissidentenszene und Demokratiegedanke in China

Liu Xiaobo, der heute den Friedensnobelpreis zugesprochen bekam, ist in China wegen Dissidenz zu elf Jahren Haft verurteilt worden – an einem Weihnachtstag, was nicht nur von Regimekritikern als zynische Adresse an den Westen verstanden wurde.

Prof. Nicola Spakowski im Gespräch mit Karin Fischer |
    Doch der Preis ist mehr als eine Retourkutsche: Was den ehemaligen Literaturkritiker Liu Xiaobo auszeichnet, ist nicht sein Opferstatus, sondern sein deutliches Bekenntnis gegen Hass und Gewalt und für eine Demokratisierung von innen. 1989, auf dem Höhepunkt der Studentenbewegung und während eines Hungerstreiks war er es, der die anderen dazu bewegte, den Platz des Himmlischen Friedens zu verlassen und vielen von ihnen so womöglich das Leben rettete.

    Er war Mitinitiator der "Charta 08", in der die Demokratisierung Chinas gefordert wurde; sie hat ihm die Gefängnisstrafe am Rande Sibiriens eingebracht. im Gespräch mit Karin Fischer .