Rassismus, Sexismus und nun auch verstärkt Klassismus: Die Debatten um Diskriminierung und Chancengleichheit beschäftigen auch die Szene der klassischen Musik. So wurden 129 deutsche Orchester befragt, mit dem Ergebnis: nur ein Prozent ihrer Mitglieder weisen muslimische Prägung vor.
Endlich laute Stimmen
Ob innerhalb der Institutionen, in den Feuilletons oder durch eine selbst gestaltete Internet-Öffentlichkeit - hier mehren sich Stimmen, die von dem berichten, was schiefläuft. So schilderten nach dem Mord an George Floyd im Mai 2020 schwarze Opernsängerinnen und -sänger in einem YouTube-Panel ihre Erfahrungen mit Rassismus und Diskriminierung. Der Tenor Lawrence Brownlee beteiligte sich an der Diskussion. Er versteht sich als Aktivist und benennt Vorbehalte und fehlende Chancen. Diesbezüglich einen Ausgleich zu schaffen - diesem Anspruch verpflichten sich seit Kurzem die Metropolitan Opera in New York und die Nationaloper in Paris.
Bewegung im System
In Deutschland haben an einem knappen Dutzend Musiktheatern Beauftragte für Diversität und interkulturelle Öffnung ihre Arbeit aufgenommen. Welche Schritte sind für sie notwendig? Und wie verhält es sich mit der sozialen Herkunft von klassischen Musikern? So spricht der Komponist Gordon Kampe über seinen Weg vom Elektriker-Sohn zum Kompositionsprofessor.