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DJV-Kritik an Burda
Die "Methode" Redaktion auslagern

Der Deutsche Journalisten-Verband hat die angekündigten Entlassungen bei Fit for Fun als "nicht fair" kritisiert. Burda habe die Redaktion vor vollendete Tatsachen gestellt und keine Alternative genannt, sagte Stefan Endter vom DJV. Im Printbereich sei das üblich.

Stefan Endter im Gespräch mit Antje Allroggen / Text von Michael Borgers |
    Ein Titelbild der "Fit for Fun".
    "Fit for Fun" erscheint seit bald 25 Jahren bei Burda. Wurden zu Beginn noch rund 400.000 Hefte monatlich verkauft, waren es zuletzt nur noch gut 105.000. (Deutschlandfunk)
    Konkrete neue Angebote für die Mitarbeiter seien ihm noch nicht bekannt, sagte Endter im Gespräch mit @mediasres. Rund zwei Drittel der insgesamt 24 Mitarbeiter gehörten der Redaktion bereits seit 15 Jahren oder noch länger an.
    Der Geschäftsführer des Hamburger DJV-Landesverbandes hat sich am Dienstagmorgen mit dem zuständigen Betriebsrat bei Burda und Mitarbeitern der bisherigen Redaktion getroffen. Burda hatte zuvor angekündigt, die Print-Redaktion von Fit for Fun aufzulösen und die Produktion der journalistischen Inhalte an eine Agentur auszulagern. Für die Betroffenen sollen sozialverträgliche Lösungen gefunden werden, hieß es.
    Burda verdient weiterhin mit der Marke
    Das digitale Angebot sowie das Lizenzgeschäft mit Fit for Fun bleibt dem Verlag zufolge bei der Sparte BurdaNews, die u.a. auch die Marken Focus, TV Spielfilm und Playboy verantwortet. Der Geschäftsführer von BurdaNews, Burkhard Graßmann, sprach laut dpa von einer "unvermeidbaren Entscheidung". Man wolle die Marke "in die Zukunft führen".
    Burda gehe es bei seiner Entscheidung einerseits um Kosteneinsparungen, sagte Stefan Endter. Ein anderer Aspekt sei aber auch die publizistische Qualität des Produkts. Er sei sich nicht sicher, "ob es eine gute Idee ist, die Arbeit an externe Anbieter zu verlagern". Journalismus sollte in einem Verlag "zu den Kernkompetenzen zählen".
    Herausgeberin der Printversion von Fit for Fun soll Christine Theiss werden. Die ehemalige Profi-Kickboxerin und einem größeren Publikum als TV-Moderatorin bekannt gewordene Ärztin hat bereits erklärt, sie wolle die Zeitschrift "noch stärker als Magazin für Frauen und Männer positionieren".
    Christine Theiss bei einer Veranstaltung von ProSiebenSat.1
    Christine Theiss: Kickboxerin, Ärztin, TV-Moderatorin - und jetzt Herausgeberin. (picture alliance / Georg Wendt/dpa)
    Nicht die erste Auslagerung
    Es ist nicht das erste Mal, dass Burda eine eigene Marke auslagert. Auch im Fall des Frauenmagazins Donna, das Ende 2016 an die Funke Mediengruppe abgegeben wurde, wurden zahlreiche Redaktionsmitglieder entlassen.
    "Fit for Fun" wurde 1994 gegründet. Von zu Beginn monatlich rund 400.000 verkauften Heften sank die Auflage auf zuletzt etwa 105.000 Exemplare. Zwischen 1999 und 2006 gab es auch einen gleichnamigen TV-Ableger des Blattes auf VOX.