Als eine der wichtigsten strukturellen Veränderungen im deutschen Basketball nannte Henrik Rödl die Einführung von Nachwuchs- und Jugendbundesligen: Jeder Bundesliga-Verein muss mittlerweile verpflichtend Jugendmannschaften trainieren. Ein Standard, der nach Einschätzung von Rödl entscheidend dazu beigetragen hat, dass es in Deutschland gerade so viele vielversprechende deutsche Basketball-Talente gibt - von Dennis Schröder über Isaiah Hartenstein bis Isaac Bonga.
"Wir sind in der Breite so aufgestellt, wie das wahrscheinlich noch nie der Fall war", sagte Henrik Rödl im Dlf-Sportgespräch. Ebenfalls hilfreich dabei sei die zur Bundesliga-Saison 2012/2013 eingeführte sogenannte 6+6-Regel gewesen, nach der im Spielberichtsbogen von zwölf Profis mindestens sechs einen deutschen Pass haben müssen. Das habe vielen deutschen Spielern dabei geholfen, Spielpraxis zu bekommen - und besser zu werden.
Erst zur WM - dann zu Olympia?
Die Basketball-Bundesliga sei zudem attraktiver geworden: nicht nur, was die Gehälter angeht, sondern auch die Qualität. "Es sind viele Sachen passiert in Deutschland", konstatiert Rödl, der früher selbst erfolgreicher Basketballspieler war, bevor er seine Laufbahn als Trainer begann. Seit knapp einem Jahr trainiert er die Basketball-Nationalmannschaft - und will sein Team zu den Olympischen Sommerspielen 2020 nach Tokio und zu den Weltmeisterschaften 2019 in China führen.
Noch ist die Qualifikation für die Basketball-WM nicht geschafft, ab dem 13. September 2018 steht für das deutsche Team die zweite Qualifikationsrunde an - mit Spielen gegen Estland und Israel. In der ersten Qualifikationsrunde ist das deutsche Männerteam ungeschlagen geblieben, siegte sogar zwei Mal gegen den Olympiazweiten Serbien. Nicht zuletzt deshalb blickt Rödl optimistisch in die Zukunft: "Wir haben eine breite Brust".
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