Studie
DLRG: Unterschiede bei Abnahme von Schwimmprüfungen

Schwimmprüfungen für das Bronzeabzeichen, auch Freischwimmer genannt, sind oftmals nicht vergleichbar. Einer bundesweiten Befragung zufolge werden die Prüfungsaufgaben in mehr als einem Viertel der Fälle abgewandelt oder ergänzt, ergab eine Studie der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) und der Deutschen Sporthochschule Köln.

    Ein Bronzeabzeichen wird am Beckenrand hochgehalten.
    Freischwimmer ist nicht gleich Freischwimmer. (Sina Schuldt / dpa / Sina Schuldt)
    Für die Studie befragte ein Projektteam der Sporthochschule rund 1.300 Schwimmprüferinnen und -prüfer verschiedener Organisationen. Dabei stellte das Team vielfach Abweichungen von den Prüfkriterien fest. Jeder fünfte Befragte gab demnach an, während des Streckenschwimmens kurze Pausen oder das Festhalten am Beckenrand zu tolerieren. Dies ist nicht erlaubt.

    Schwimmbrillen, längere Schwimmdauer und mehrere Tieftauchversuche

    Zudem lassen 27 Prozent entgegen den Regeln zumindest teilweise das Tragen von Schwimmbrillen während der Prüfung zu. Sichere Schwimmer müssen laut DLRG jedoch in der Lage sein, sich unter Wasser ohne Schwimmbrille zu orientieren, etwa nach einem Sturz ins Wasser. Andererseits verlangen einzelne Prüfer ihren Schwimmschülerinnen und Schwimmschülern eine längere Schwimmdauer ab (drei Prozent). Jeder Dritte (35 Prozent) fordert mehrere erfolgreiche Tieftauchversuche.
    Das Schwimmabzeichen Bronze ist oft Voraussetzung dafür, dass Kinder beispielsweise bei einer Klassenfahrt in einem See oder im Meer baden dürfen oder allein ohne Begleitperson ins Schwimmbad gehen können. Wer das Abzeichen erhalten will, muss die Baderegeln kennen, aus zwei Metern Tiefe einen Gegenstand aus dem Wasser holen, vom Startblock oder Einmeterbrett springen sowie ausdauernd 15 Minuten sowohl in Bauch- als auch in Rückenlage schwimmen.

    Neue Richtlinien für Prüfungen geplant

    Die Inhalte und Prüfkriterien sind mit der Kultusministerkonferenz der Länder abgestimmt. Um die Prüfungen zu vereinheitlichen, wollen die Wissenschaftler der Sporthochschule nun mit Hilfe ausgewählter Schwimmausbilder in einem mehrstufigen Befragungsverfahren neue Richtlinien entwickeln.
    Diese Nachricht wurde am 22.01.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.