Aus Sicht des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) ist "Biosprit E10" nichts anderes als eine klassische Mogelpackung der Politik. Ein klarer Fall von Greenwashing, meint der BUND-Verkehrsexperte Werner Reh.
"Die Deutschen haben das geschafft, die EU dazu zu kriegen, dass sie das E10 einführt. Die Deutschen sind Vorreiter in Sachen Agrokraftstoffe, weil sie der deutschen Autoindustrie erlauben wollen, weiter Spritfresser zu produzieren und dann mithilfe von Agrosprit versuchen, ein Ökomäntelchen dran zu hängen. Das ist eine Art von Greenwashing."
Doch ein Blick auf die Umweltbilanz von sogenanntem Biosprit erklärt aus Sicht des BUND, wie der Verbraucher getäuscht wird. Um Ethanol aus Weizen, Zuckerrüben oder Mais zu produzieren, werden zusätzliche Anbauflächen gebraucht. Außerdem werden Ackerflächen gebraucht auf denen derzeit Getreide und andere Ernährungspflanzen wachsen. Im vergangenen Jahr seien in Deutschland etwa 600.000 Tonnen Ethanol aus Weizen, Zuckerrüben und Mais hergestellt worden. Steigt der Ethanolgehalt im Benzin, wie politisch gefordert, auf zehn Prozent, dann werden etwa fünf Millionen Tonnen Getreide, Zuckerrüben und Mais als Beimischung für den Biosprit benötigt. Nach den Berechnungen des BUND verbraucht jeder benzingetriebene PKW aufgrund der E10-Beimischungsvorschrift wertvolles Ackerland. Die Kohlendioxid-Emissionen werden nicht verringert, sondern sogar gesteigert.
"Jetzt bräuchte man eigentlich eine klügere Strategie, die anerkennt, wir haben eine bestimmte Fläche, die kann man nur einmal vergeben. Das kann eben für Naturschutz, Ackerbau oder andere Landnutzung sein. Mit diesen Flächen muss man haushälterisch umgehen. Wenn ich da einen neuen Topf mit Flächenverbrauch aufmache, dann habe ich viele negative Effekte. Nicht nur auf CO2, sondern auch auf Naturschutz. Diese Flächen stehen dann nicht mehr für zum Beispiel für einen ökologischen Ackerbau zur Verfügung."
Biosprit verursacht unter dem Strich eine negative Klimabilanz, erklärt Werner Reh. Dazu kommt, dass kein Autofahrer beim Tanken erkennen könne, wie hoch der Ethanolanteil im Biosprit E10 tatsächlich ist. Nach der entsprechenden DIN-Norm könne die Quote von null bis zehn Prozent reichen. Der BUND setzt auf einen politischen Kurswechsel. Anders als E10 ließe sich das an Tankstellen alternativ angebotene E5 zugunsten der Umwelt optimieren.
"Mit einer klugen Strategie wird E5 im Jahr 2020 zu E10. Allerdings muss ich Anreize geben, um den Spritverbrauch zu reduzieren. E10 halten wir für einen Irrweg, wo E10 draufsteht, kann auch E0 drin sein. Das sagt diese Verordnung. Insofern ist das eine gezielt angelegte Verbrauchertäuschung."
Derzeit wird der Kraftstoff E5 mit einem fünfprozentigen Ethanolanteil lediglich als Alternative für die geschätzten drei Millionen Fahrzeuge angeboten, die kein E10 tanken können. In den nächsten zehn Jahren soll E5 eigentlich an den Zapfsäulen verschwinden. Vor diesem Hintergrund fällt eine Empfehlung für Autofahrer schwer. Werner Reh, Verkehrsexperte vom BUND:
"Die beste Art und Weise ist immer noch, Spritverbrauch zu reduzieren. Und es kommt immer noch darauf an, das Auto möglichst oft stehen zu lassen. Das ist der beste Klimaschutz, den man machen kann."
"Die Deutschen haben das geschafft, die EU dazu zu kriegen, dass sie das E10 einführt. Die Deutschen sind Vorreiter in Sachen Agrokraftstoffe, weil sie der deutschen Autoindustrie erlauben wollen, weiter Spritfresser zu produzieren und dann mithilfe von Agrosprit versuchen, ein Ökomäntelchen dran zu hängen. Das ist eine Art von Greenwashing."
Doch ein Blick auf die Umweltbilanz von sogenanntem Biosprit erklärt aus Sicht des BUND, wie der Verbraucher getäuscht wird. Um Ethanol aus Weizen, Zuckerrüben oder Mais zu produzieren, werden zusätzliche Anbauflächen gebraucht. Außerdem werden Ackerflächen gebraucht auf denen derzeit Getreide und andere Ernährungspflanzen wachsen. Im vergangenen Jahr seien in Deutschland etwa 600.000 Tonnen Ethanol aus Weizen, Zuckerrüben und Mais hergestellt worden. Steigt der Ethanolgehalt im Benzin, wie politisch gefordert, auf zehn Prozent, dann werden etwa fünf Millionen Tonnen Getreide, Zuckerrüben und Mais als Beimischung für den Biosprit benötigt. Nach den Berechnungen des BUND verbraucht jeder benzingetriebene PKW aufgrund der E10-Beimischungsvorschrift wertvolles Ackerland. Die Kohlendioxid-Emissionen werden nicht verringert, sondern sogar gesteigert.
"Jetzt bräuchte man eigentlich eine klügere Strategie, die anerkennt, wir haben eine bestimmte Fläche, die kann man nur einmal vergeben. Das kann eben für Naturschutz, Ackerbau oder andere Landnutzung sein. Mit diesen Flächen muss man haushälterisch umgehen. Wenn ich da einen neuen Topf mit Flächenverbrauch aufmache, dann habe ich viele negative Effekte. Nicht nur auf CO2, sondern auch auf Naturschutz. Diese Flächen stehen dann nicht mehr für zum Beispiel für einen ökologischen Ackerbau zur Verfügung."
Biosprit verursacht unter dem Strich eine negative Klimabilanz, erklärt Werner Reh. Dazu kommt, dass kein Autofahrer beim Tanken erkennen könne, wie hoch der Ethanolanteil im Biosprit E10 tatsächlich ist. Nach der entsprechenden DIN-Norm könne die Quote von null bis zehn Prozent reichen. Der BUND setzt auf einen politischen Kurswechsel. Anders als E10 ließe sich das an Tankstellen alternativ angebotene E5 zugunsten der Umwelt optimieren.
"Mit einer klugen Strategie wird E5 im Jahr 2020 zu E10. Allerdings muss ich Anreize geben, um den Spritverbrauch zu reduzieren. E10 halten wir für einen Irrweg, wo E10 draufsteht, kann auch E0 drin sein. Das sagt diese Verordnung. Insofern ist das eine gezielt angelegte Verbrauchertäuschung."
Derzeit wird der Kraftstoff E5 mit einem fünfprozentigen Ethanolanteil lediglich als Alternative für die geschätzten drei Millionen Fahrzeuge angeboten, die kein E10 tanken können. In den nächsten zehn Jahren soll E5 eigentlich an den Zapfsäulen verschwinden. Vor diesem Hintergrund fällt eine Empfehlung für Autofahrer schwer. Werner Reh, Verkehrsexperte vom BUND:
"Die beste Art und Weise ist immer noch, Spritverbrauch zu reduzieren. Und es kommt immer noch darauf an, das Auto möglichst oft stehen zu lassen. Das ist der beste Klimaschutz, den man machen kann."