Nach Antisemitismus-Skandal
Documenta bekommt Wissenschaftlichen Beirat

Die documenta und Museum Fridericianum GmbH in Kassel bekommt einen Wissenschaftlichen Beirat und einen größeren Aufsichtsrat.

    Kunstinteressierte sehen sich auf dem Friedrichsplatz das mit schwarzem Tuch verhüllte Grossgemälde "People's Justice" (2002) des indonesischen Kollektivs Taring Padi an. Auf dem Banner waren mehrere antisemitische Motive zu sehen.
    Das verhüllte Großbanner „People's Justice“ auf der documenta in Kassel, nach dem Antisemitismus-Skandal soll ein Beirat die Ausstellungsmacher beraten. (picture alliance / dpa / Uwe Zucchi)
    Wie die Stadt Kassel mitteilte, gibt es einen entsprechenden Beschluss der Stadtverordnetenversammlung. Der Beirat soll den Aufsichtsrat und die Geschäftsführung fachlich unterstützen. Wann das Gremium eingerichtet wird, ist unklar. Kassels Oberbürgermeister Schoeller sagte, die documenta-Ausstellungen sollten künftig souverän und kritisch im Spannungsfeld zwischen Kunstfreiheit und Schutz der Menschenwürde agieren.
    Vor zwei Jahren gab es bei der documenta einen Skandal. Kurz nach Eröffnung der Ausstellung Mitte Juni war ein Banner eines indonesischen Künstlerkollektivs wegen antisemitischer Motive abgehängt worden. Weitere israelfeindliche Werke und Filme wurden als antisemitisch kritisiert. Die Generaldirektorin der Kunstschau, Schormann, wurde abberufen. Im November 2023 war die gesamte Findungskommission für die documenta 16 im Jahr 2027 zurückgetreten.
    Diese Nachricht wurde am 11.11.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.