documenta-echo: Annie Sprinkle & Beth Stephens
Kuscheln für eine bessere Welt

Ein Bett, ein Museumsbesucher, zwei Künstlerinnen: Sieben Minuten Kuscheln ohne Hintergedanken. Annie Sprinkle und Beth Stephens lassen die documenta-Besucher unter ihre Bettdecke schlüpfen, denn sie sind überzeugt: Kuscheln stiftet Frieden!

Von Änne Seidel |
    Annie Sprinkle und Beth Stephens haben im Athener Museum für Zeitgenössische Kunst ein Bett aufgebaut und kuscheln darin mit einer Besucherin.
    Die Künstlerinnen Annie Sprinkle und Beth Stephens kuscheln für den Frieden (Deutschlandradio / Änne Seidel)
    Die US-amerikanischen Künstlerinnen Annie Sprinkle und Beth Stephens zählen zu den bekanntesten Vertreterinnen feministischer Kunst und engagieren sich unter anderem weltweit für die Rechte von Sexarbeiterinnen.
    "Cuddling Athens"
    Für ihre documenta 14-Arbeit "Cuddling Athens" haben Sprinkle und Stephens im Athener Museum für Zeitgenössische Kunst ein Bett aufgebaut, in dem Besucher je sieben Minuten lang mit ihnen kuscheln können.
    Archivfoto / Berlin: Annie Sprinkle, die "heilige Hure" aus New York, will nun auch auf den "unverbrauchten" Markt in der ex-DDR ihre skandalumwitterte Show "Sex Kitchen" präsentieren. Am 17.07.1991 wird sie in der Berliner UFA-Fabrik dazu Gelegenheit haben. In München verboten, wurde die "Aktionskünstlerin" im Hamburger Schmitts-Theater ein Kassenschlager. Das Filmen ist in ihren Shows ausdrücklich erwünscht. Welcher Fotograf lässt sich das wohl zweimal sagen? Am 15.07.1991 bot sie neugierigen Kameraleuten einen deftigen Vorgeschmack ihres erotischen Spektakels. 
    Die US-amerikanische Performance-Künstlerin Annie Sprinkle (picture-alliance / ZB / Jan Bauer)
    Mit ihrer "Kuschelaktion" wollen sie auch in Athen auf das Verhältnis von Arbeit und Sex, die Verletzlichkeit des Körpers und das Fehlen bestimmter Gesten und Gefühle in Politik und Gesellschaft aufmerksam machen.
    Annie Sprinkle und Beth Stephens: Cuddling Athens (2017), documenta 14, EMST – Nationales Museum für Zeitgenössische Kunst, Athen