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Antisemitismus-Streit
documenta-Geschäftsführer unterstreicht Wichtigkeit der Kunstfreiheit

Nach dem erneuten Antisemitismus-Streit um die documenta in Kassel hat der Geschäftsführer Andreas Hoffmann die Bedeutung der Kunstfreiheit betont.

    Der Kulturmanager Andreas Hoffmann lächelt in die Kamera.
    Andreas Hoffmann (Götz Wrage/documenta und Museum Fridericianum gGmbH/dpa)
    Einerseits müsse es gelingen, Instrumente für einen klaren Umgang mit Antisemitismus, Rassismus und jeder Form von gruppenspezifischer Menschenfeindlichkeit zu finden, sagte Hoffmann der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Andererseits müsse auch deutlich sein, dass die Kunstfreiheit weiterhin gelte und dass die Auswahl der Künstlerinnen und Künstler der documenta in der alleinigen Verantwortung der künstlerischen Leitung liege. Es sei von zentraler Bedeutung, kategorisch auszuschließen, dass künstlerische Programme einer vorherigen staatlichen Kontrolle unterworfen seien, ergänzte Hoffmann.
    Bereits die documenta im vergangenen Jahr war von einem Antisemitismus-Eklat überschattet worden. Nach erneuten Vorwürfen gegen ein Mitglied war vergangene Woche die gesamte Findungskommission für die künstlerische Leitung der 16. Ausgabe der Kunstausstellung für 2027 zurückgetreten.
    Die documenta ist die weltweit bedeutendste Ausstellungsreihe für zeitgenössische Kunst. Sie findet alle fünf Jahre in Kassel und teilweise zusätzlich auch an anderen Orten statt.
    Diese Nachricht wurde am 26.11.2023 im Programm Deutschlandfunk Kultur gesendet.