Der Steinmetz Michael Spengler übersetzt Biografien verstorbener Menschen in Stein. Zusammen mit Trauernden, die ihn in seinem Atelier besuchen, stellt er personalisierte Grabsteine her, sogenannte Denkwerke, die etwas über die Geschichte und Persönlichkeit der Toten erzählen. Das macht ihn nicht nur zum Künstler, sondern auch zu einem Therapeuten.
Ein persönlicher Trauerfall
Die Dokumentarfilmerin Katinka Zeuner lernte Michael Spengler über einen persönlichen Trauerfall kennen. Nach dem Tod ihrer Mutter gestaltete sie mit ihm gemeinsam ein Denkwerk und musste bei dem Prozess feststellen, wie hilfreich und heilsam dieser Prozess für sie war. "Mit dem Film möchte ich genau das ermutigen, dass die Menschen in dieser Situation, wo sie mit einem großen Verlust konfrontiert sind, mit der Trauer zu tun haben, dass sie einfach gucken, was passt wirklich für mich, was kann ich selber gestalten", sagte Zeuner im Dlf.
Stille Beobachterin
Katinka Zeuner begibt sich mit ihrer Kamera immer wieder in sehr intime Situationen. Sie nimmt die Rolle der stillen Beobachterin ein. "Es war wichtig, dass es statische Aufnahmen sind. Ich habe bewusst das Stativ gewählt, um eben eine Ruhe, eine Stabilität im Äußeren zu geben, und in diesem Rahmen konnten die Dinge passieren, die passieren." Die Szenen wirken so, als sei die Kamera nicht da, als nehme man als Zuschauer selbst am Geschehen teil.
Wir haben noch länger mit Kathinka Zeuner gesprochen –
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"Wir müssen uns alle irgendwann mit dem Tod auseinandersetzen", sagte Katinka Zeuner. Daher versteht sie ihren Film auch als Möglichkeit, Trauernden eine Sichtbarkeit zu geben. "Mir geht es da drum, Mut zu machen. Zu sagen, was brauche ich dann - und nicht einfach vor Angst oder Ohnmacht erstarren, sondern einfach zu überlegen, was ist das, was für mich und meinen Verstorbenen stimmig ist. Dazu soll der Film beitragen."
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