Mitten im Corona-Sommer 2020 sorgte ein Bilanzskandal für Aufsehen: Es ging um Manipulationsvorwürfe beim Zahlungsdienstleister Wirecard. Die Finanzwelt erbebte. Nun gibt es auf TVNOW einen ersten Film dazu - mit Christoph Maria Herbst als Manager. Regie geführt hat Doku-Drama-Spezialist Raymond Ley.
Inszenierung aufgrund von Hintergrundgesprächen
Die Trennung vom dokumentarischen und fiktiven Material sei ihm sehr wichtig gewesen, sagte Raymond Ley im Deutschlandfunk. "Wir haben alles komplett ausgewiesen, weil: Wir haben in dem Zusammenhang sehr, sehr viele Hintergrundgespräche geführt. Und irgendwann sagten die Leute: 'Ja, ich rede gerne mit ihnen, aber nicht vor der Kamera.' Wir haben gesagt, wir möchten das trotzdem im Film haben, und dann haben wir gesagt: 'Okay, wir inszenieren diesen O-Ton und weisen das komplett aus. Wir haben es jedem vor den Bauch geklebt, dass das frei nach Hintergrundgesprächen ist."
Das könne man auch nicht vergleichen mit dem Fall der umstrittenen Dokumentation "Lovemobil" - "das ist ein glasklarer Betrug".
"Wissen Sie, es ist immer wichtig im Leben, in die Nähe der Kaiserloge zu kommen", diesen Satz habe Markus Braun zu seinem Fahrer gesagt. Diese Aussage habe der Chauffeur Ley übermittelt. "So haben wir versucht, immer sehr, sehr genau an den jeweiligen Äußerungen zu bleiben."
Eine Damedy wie "The Wolf of Wall Street" von US-Regisseur Martin Scorsese ist für den Wirecard-Film eine Inspiration gewesen, wie Ley im Dlf sagte. "Aber das muss man bei einem Low-Budget-Projekt, was wir hier eher zu verwalten hatten, realiv schnell zur Seite legen."
"Der große Fake - Die Wirecard-Story" ab 31.03.2021 auf TVNOW