Rosa von Praunheim gilt als Vorreiter der Schwulenbewegung in Deutschland. Für seine Arbeiten als Regisseur hat er zahlreiche Preise gewonnen, gerade wurde er auf dem Max Ophüls Filmfest für sein Lebenswerk geehrt. Den Preis bezeichnete er als eine Art "Todesoscar", aber die Auszeichnung hat ihn dennoch gefreut und auch die Tatsache, dass sein neuer Film "Darkroom - tödliche Tropfen" zum Auftakt gezeigt wurde.
Wahre Geschichte, authentisch erzählt
Die Geschichte eines Referendars, der in Berlin zahlreiche Männer umbrachte, beruht auf wahren Begebenheiten. Rosa von Praunheim wollte die Ereignisse so authentisch wie möglich erzählen und hat das Drehbuch zusammen mit Uta Eisenhardt verfasst, die den Prozess gegen den "Darkroom-Mörder" verfolgt hat.
Ähnliche Clubszene, ähnliche Probleme
"Drogen sind nicht nur im Schwulenmilieu, sondern auch in der Heteroszene, in der Clubzsene, sehr en vogue, erzählt Rosa von Praunheim. Die Clubszene sei inzwischen ohnehin ähnlich. "Heteros haben viel von Schwulen gelernt." Auf dem Max Ophüls Fest wurde nicht nur "Darkroom" gezeigt, sondern ein anderer Film mit queerer Thematik, der auch prämiert wurde - "Neuland". "Es ist schön, dass Schwulsein nicht mehr nur problematisiert wird, oder lächerlich gemacht wird, sondern, dass es ganz normal im Fernsehspiel vorkommen kann. Man braucht nicht mehr nur diplomatisch Rücksicht nehmen, immer nur so einen glamourösen Schwulen zeigen, der gut ist, sondern man kann auch die andere Seite zeigen. Das Spektrum ist genauso groß wie bei Heteros."
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