Die Inkarnation des Wohlstands schien vielen Bürgern in der DDR die D-Mark. "Kommt die D-Mark, bleiben wir, kommt sie nicht, gehn wir zu ihr", so lautete das Motto – und es blieb nicht beim Rufen. Zehntausende von DDR-Bürgern verließen nach der Maueröffnung jeden Monat ihre Heimat und suchten in der Bundesrepublik ihr Glück.
Der Zustand der DDR-Wirtschaft war vielen noch nicht klar
Doch viele Politiker im Westen konnten angesichts jahrzehntelang geschönter Zahlen aus Ost-Berlin immer noch nicht glauben, wie katastrophal es um die DDR-Wirtschaft stand und wie dringend der Handlungsbedarf war. Das bekam auch Ingrid Matthäus-Maier zu spüren, die damalige finanzpolitische Sprecherin der SPD im Bundestag. Sie hatte sich über die Weihnachtsferien Gedanken gemacht, wie man die beiden deutschen Währungen zusammenführen konnte – und erntete dafür in den ersten Wochen nicht nur Misstrauen in der eigenen Partei, sondern auch Hohn und Spott der damaligen CDU/FDP-Regierung.
Zu diesem Dokument der Woche haben wir im Januar 2015 folgendes Interview mit Ingrid Matthäus-Maier geführt.