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Dokumentarfilm "Fly Rocket Fly"
Der schwäbische Elon Musk

Der Ingenieur Lutz Kayser baute in den 70ern eine Weltraumrakete - mit NASA-Veteranen, in der Wildnis von Zaire. Filmemacher Oliver Schwehm rekonstruierte die Geschichte und sprach auch mit dem Mann, dem der damalige Bundeskanzler Helmut Schmidt "den Hals umdrehen" wollte, wie Schwehm im Dlf sagte.

Oliver Schwehm im Corsogespräch mit Bernd Lechler |
    Der schwäbische Raumfahrtingenieur Lutz Kayser an seinem Schreibtisch
    Der schwäbische Raumfahrtingenieur Lutz Kayser (Kinostar)
    Oliver Schwehm stieß rein zufällig auf diese Geschichte, nämlich als er vor der Geburt seiner Tochter den Namen "Ariane" googlete und dann über die europäischen Raketen dieses Namens auf das Konkurrenzprojekt OTRAG kam - die "Orbital Transport und Raketen Aktiengesellschaft" von Lutz Kayser. "Ich konnte kaum glauben, was ich da las".
    Ein Testgelände in Zaire von Diktator Mobutu
    Schwehm recherchierte drei Jahre lang, fand Archivmaterial, fand frühere Mitarbeiter von Lutz Kayser und schließlich, am anderen Ende der Welt auf den Marshall-Inseln, auch den Mann selbst, den er als charismatische Figur erlebte, "eine Mischung aus Wissenschaftler, Forscher und Geschäftsmann".
    In seiner Dokumentation macht Schwehm durch Interviews und altes Filmmaterial die abenteuerliche Geschichte lebendig: Die Verhandlungen mit dem Diktator von Zaire, Mobutu, der der OTRAG 100.000 Quadratkilometer Land als Testgelände verpachtet; die politischen Wellen, die das Unterfangen mitten im kalten Krieg nicht nur wegen der Konkurrenz zur europäischen Weltraumforschung schlug; die Abenteuerlust der beteiligten Wissenschaftler und Techniker.
    Wir haben noch länger mit Oliver Schwehm gesprochen - hören Sie hier die Langfassung des Corsogesprächs
    Die dunkle Seite von Lutz Kayser, der später in Libyen eng mit Muammar Gaddhafi zusammenarbeitete, kommt etwas kurz - allerdings nicht ohne Grund, wie Oliver Schwehm im Dlf sagte: "Ich will ja noch einen zweiten Teil drehen."
    Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.