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Donald Trumps erste Auslandsreise
Der US-Präsident auf Partnersuche

Fünf Staaten in neun Tagen: Donald Trumps erste Auslandsreise ist ein Mammutprogramm. Als erstes Ziel steht ausgerechnet Saudi-Arabien an: Der US-Präsident will dort mit muslimischen Führern sprechen um den "Terror zur stoppen". Für Beobachter wäre die Reise allerdings schon ein Erfolg, wenn Trump sich überall an das vereinbarte Protokoll halten würde.

Von Sabrina Fritz |
    Donald Trump
    Kommt nun die Aussöhnung mit dem Islam? US-Präsident Donald Trump besucht auf seiner ersten Auslandsreise Saudi-Arabien. (picture alliance / Michael Reynolds/Consolidated News Photos/Pool/dpa)
    Auch bei seiner ersten Auslandsreise gilt: Donald Trump macht alles anders als seine Vorgänger. Nicht nur, dass er sich extrem lange Zeit gelassen hat, bevor er die USA verlässt. Auch die Reihenfolge der Länder ist total ungewöhnlich. Saudi-Arabien, Israel, der Vatikan. Sein Sicherheitsberater H. R. McMaster nannte den Start in Saudi-Arabien "eine historische Reise".
    Der Präsident selbst sieht sich auf Partnersuche:
    "Ich werde alte Freundschaften stärken und neue Partner suchen. Partner, die uns helfen und nicht immer nur nehmen, nehmen, nehmen."
    Sagte Trump vor Reiseantritt. Das war ein Seitenhieb gegen die Nachbarn Mexiko und Kanada. Diese werden erstmals seit 40 Jahren von einem US-Präsidenten nicht zuerst besucht. Stattdessen also Saudi-Arabien. Trump trifft sich dort mit König Salman und den Herrschern anderer arabischer Staaten. Er möchte sie überzeugen, die friedliche Seite des Islam zu stärken.
    "In Saudi-Arabien werde ich mit muslimischen Führern sprechen und sie auffordern gegen Hass und Extremismus zu kämpfen und für eine friedliche Zukunft ihres Glaubens einzutreten. Wir müssen radikalen islamischen Terror stoppen."
    Versöhnung mit dem Islam als Ziel der Reise
    Wer hätte das gedacht? Der Mann, der in jedem Moslem eine potenzielle Gefahr für die USA sah, freundet sich nun ausgerechnet mit der arabischen Welt an. Versöhnung mit dem Islam ist also ein Ziel der Reise. Joseph Bathou, vom Carnegie Center for Peace in Washington, beschreibt noch weitere:
    "Er besucht Saudi-Arabien, Israel und den Vatikan – die drei großen Weltreligionen, das ist ein großes Symbol."
    Für den unerfahrenen Außenpolitiker Donald Trump aber auch ein Sprung vom 10 Meter Brett, nachdem er gerade den Freischwimmer gemacht hat. Das Mammutprogramm – 5 Staaten in 9 Tagen - wäre schon für erfahren Vielflieger eine Herausforderung. Und Donald Trump reist nicht gerne. Er hat Angst vor Bazillen, verträgt den Zeitunterschied schlecht und exotisches Essen ist ihm ein Graus. Trump wird begleitet von seiner Frau Melania. Die First Lady ist bislang kaum in der Öffentlichkeit aufgetreten. Aber vielleicht ist derzeit alles besser als Washington. Die letzten zwei Wochen waren die chaotischsten seiner Amtszeit. Den FBI-Chef gefeuert, die unglückliche Plauderei mit dem russischen Außenminister und jetzt soll noch ein Sonderermittler die Rußlandkontakte der Trump Regierung untersuchen. So, wie man amerikanische Journalisten kennt, werden ihn diese Themen auch 10.800 Kilometer entfernt von Zuhause verfolgen. Der unberechenbare Präsident neun Tage auf internationaler Bühne, für Richard Haass, Vorsitzender des Beirates für ausländische Beziehungen, ist die Reise schon ein Erfolg, wenn alles nach Plan läuft:
    "Er soll sich an die Reden halten, sich an die Pläne für die Treffen halten und nicht improvisieren. Das ist das Risiko."
    Auf seiner ersten Auslandsreise wird die Welt jeden seiner Schritte beobachten und, ob er in ein Fettnäpfchen tritt.