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Doping-Affäre
Johannes Dürr nennt Namen

Der Österreichische Skiverband klagt gegen Johannes Dürr, der die Razzien rund um die Ski-WM in Seefeld angestoßen hatte. Beim jetzt beginnenden Prozess geht es um die Frage: Darf Dürr öffentlich behaupten, der ÖSV habe beim Doping weggeschaut? Jetzt konkretisiert der ehemalige Spitzenathlet seine Anschuldigungen.

    Der Österreichische Langläufer Johannes Duerr während einer Pressekonferenz bei den Olympischen Spielen in Sotschi 2014
    Der österreichische Langläufer Johannes Dürr während einer Pressekonferenz bei den Olympischen Spielen in Sotschi 2014 (imago / GEPA pictures)
    Bisher hatte Dopingbetrüger Johannes Dürr immer betont: Er werde die mutmaßlichen Hintermänner seines Dopings öffentlich nicht nennen. Doch jetzt wo er selbst Beklagter ist, nennt er Namen. In den polizeilichen Vernehmungen nach den Razzien von Seefeld und Erfurt belastete er seinen damaligen ÖSV-Cheftrainer Gerald Heigl, sagt sein Rechtsbeistand Max Rammerstorfer.
    "Was wir bestätigen können ist, dass unser Mandant in seinen polizeilichen Einvernehmungen ausgesagt hat, dass er in den Wettkampfsaisonen unmittelbar vor Sotschi 2014 Dopingpräparate von Herrn Gerald Heigl erhalten hat, wobei es sich in erster Linie um EPO-Präparate gehandelt hat."
    Verdacht: Beschaffung von EPO, Dosierungsanweisungen, Mitwisserschaft
    Laut Vernehmungsprotokoll steht Heigl im Verdacht Epo verschafft, Dosierungsanweisungen gegeben zu haben und vom Blutdoping gewusst und Trainingspläne darauf abgestimmt zu haben.
    Sagte Dürr, der schon mehrfach gelogen hat, die Wahrheit? Heigls Anwalt Christian Horwath dementiert jedenfalls vehement:"Die ganzen Vorwürfe seitens des Herrn Dürr sind völlig haltlos, und mein Mandant wird dagegen auch rechtliche Schritte einleiten."
    Heigl verließ den ÖSV vor zwei Jahren – offiziell auf eigenen Wunsch. Am Innsbrucker Landesgericht wird ab heute die Frage geklärt, ob einer der erfolgreichsten Wintersportverbände der Welt beim Doping weggeschaut hat oder nicht. Ein Prozess, der nicht nur in Österreich mit Interesse verfolgt wird.