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Doping
"Ausschluss einzige logische Konsequenz"

Der deutsche Säbelfechter Maximilian Hartung ist Mitglied der DOSB-Athletenkommission. Für ihn kann es keine andere Möglichkeit geben, als einen Ausschluss aller russischer Sportler für Olympia. Der Dormagener übte im DLF harsche Kritik am IOC und den Kontrollorganen. Und legte dar, warum Doping auch im Fechten kein Tabuthema sein darf.

Maximilian Hartung im Gespräch mit Marina Schweizer |
    Der Säbelfechter Maximilian Hartung
    Der Säbelfechter Maximilian Hartung (dpa / picture alliance / Sergei Ilnitsky)
    "Ich hätte Mitleid mit unschuldigen russischen Sportlern, die unschuldig ausgeschlossen würden", sagte der Säbelfechter Maximilian Hartung im Deutschlandfunk. "Aber nachdem ich den Report gelesen habe, weiß ich nicht, welche andere Möglichkeit es gebe als einen Ausschluss." Damit bezog sich Hartung auf die Erkenntnisse aus dem jüngst veröffentlichten McLaren-Report zu Dopingstrukturen im russischen Sport.
    "Ich kann auch nicht verstehen, wenn man das sportartspezifisch betrachtet", äußerte Hartung sein Unverständnis über derartige Vorschläge. Das Versagen der nationalen Anti-Doping-Agentur in Russland werde alle Sportarten betroffen haben. "Die russischen Sportler sind nicht zu den gleichen Bedingungen wie z.B. wir Deutschen in Wettbewerbe gegangen."
    Auch Doping im Fechten?
    Im McLaren-Report sind auch vier Fechter mit positiven Dopingproben aufgelistet. Dabei gilt Fechten nicht als dopinggefährdete Sportart. Hartung zeigte sich selber überrascht, dass die Fechter so weit oben in der Liste aufgetaucht seien, halte verbotene Substanzen überall für möglich. "Doping kann in allen Sportarten Vorteile bringen."
    Der Dormagener äußerte sich auch zu seiner Niederlage im WM-Halbfinale 2015 gegen den Russen Alexej Jakimenko: "Nein, ich muss jetzt erst mal weiterhin davon ausgehen, dass Jakimeno nicht gedopt war. Aber es gab vier postive Proben, wohl auch bei der WM und das soll vor Olympia aufgeklärt werden. Die sollen namentlich genannt werden. Jakimeno ist ein möglicher Gegner von mir beim Olympia im Viertelfinale."
    IOC steigert die Einnahmen, Kontrollsystem hat kein Geld
    Hartung, der Mitglied der Athletenkommission des DOSB ist und auch Athletensprecher des Deutschen Fechter-Bundes ist kritisierte auch den Zeitpunkt der Öffnung der alten Dopingproben. "Der Zeitdruck ist unheimlich ärgerlich. Ich verstehe nicht, dass die Proben von Olympia 2008 und 2012 erst jetzt geöffnet werden. Es muss wesentlich mehr ins Dopingmanagement investiert werden. Wir brauchen mehr Organe für Matchfixing und Korruption. Das Geld ist ja da, die Einnahmen des IOC steigen in astronmische Höhen und die Zahlen, die für das Kontrollsystem ausgegeben werden, sind dafür geradezu lächerlich."
    Anders als in verschiedenen Medien kommentiert, sieht Hartung keinen Zickzack-Kurs der Athletenkommission bei der Bewertung eines Gesamtausschlusses Russlands. Die Kommission habe die Haltung nicht geändert, sie sei mit ihrem ersten Statement zu Beginn der Woche lediglich falsch verstanden worden.
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    Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.