Der Vorwurf wiegt schwer. Die ARD und die "Sunday Times" hatten dem Leichtathletik-Weltverband IAAF Ende August beschuldigt, dopingverdächtige Werte von 800 Sportlern toleriert oder sogar ignoriert zu haben. Diese sollen von 2001 bis 2012 bei Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften gestartet seien. Unter ihnen sollen auch 150 Medaillengewinner sein.
Bei ihren Recherchen hatten der deutsche TV-Sender und die britische Zeitung eine aus der Datenbank der IAAF stammende Liste mit 12.000 Bluttests ausgewertet. Die Medien stützten sich dabei auf die Analysen der australischen Blutdoping-Experten Michael Ashenden und Robin Parisotto.
Die IAAF hat jetzt erstmals auf die Vorwürfe reagiert und die Anschuldigungen zurückgewiesen. Alle Schlussfolgerungen entbehrten jeder wissenschaftlichen oder rechtlichen Grundlage.
Die angegriffenen Wissenschaftler reagierten prompt und meinten, es wäre lächerlich, zu den Vorwürfen der IAAF etwas anderes zu sagen, als dass sie von enormen Umfang, aber fragwürdiger Bedeutung seien. Sie würden der IAAF zudem raten, auf Attacken zu verzichten, bis die zweite WADA-Untersuchung zu diesen Fällen abgeschlossen sei, teilten Ashenden und Parisotto mit.