Die neuen Erkenntnisse der ARD-Doping-Dokumentation seien nicht das Ende des Anti-Doping-Kampfes, wie man ihn bisher gekannt habe, sagte Jorge Leyva, der Direktor der iNADO, dem Zusammenschluss von 69 nationalen Anti-Doping-Organisationen, im Deutschlandfunk. "Das Anti-Doping-System muss sich weiter entwickeln, wir müssen uns Gedanken machen, ob dass, wie wir positive Fälle momentan analysieren und sanktionieren, das Richtige ist".
"Umkehr der Schuld muss sich weiter entwickeln"
Ihn habe schon überrascht, wie einfach es ist, sich durch einfache Berühungen mit Doping zu kontaminieren und ein Sportler Doping positiv sein kann. "Vielleicht muss sich die Umkehr der Schuld weiter entwickeln. Das sie ganz komplett abgeschafft wird, sehe ich nicht als praktikabel", sagte Leyva.
Bei den Dopingproben müsste man Untergrenzen festlegen, unter der ein Test überhaupt erst als positiv gewertet werden könnte, dann könne man Fälle durch Kontaminierungen ausschließen. Man könne auch die strikte Anlegung des Prinzips Umkehr der Beweislast nicht mehr so pauschal anwenden.
"Für mich ist momentan die beste Lösung, in jedem Einzelfall zu entscheiden und alle Informationen, die im Umfeld der Dopingprobe geschehen sind, zu sammeln", sagte der iNADO-Direktor.