Hat der Biathlon-Weltverband IBU, vermeintliche Dopingsünder nicht konsequent genug verfolgt? Oder sogar gedeckt? Genau das legt ein vertrauliches Dossier der Welt-Antidoping-Agentur WADA nahe. Athleten wie der Schwede Sebastian Samuelsson fürchten, dass es im Biathlon noch immer nicht fair zugeht:
"Ich bin ziemlich sicher, dass man gegen Leute antritt, die betrügen, und gegen welche, die früher betrogen haben. Und diese Situation will ich nicht."
Staatsanwaltschaft Wien ermittelt
Die Staatsanwaltschaft Wien ermittelt gegen den früheren IBU-Präsidenten Anders Besseberg und seine deutsche Generalsekretärin Nicole Resch. Sie sollen russische Doper gedeckt haben - gegen Gefälligkeiten, womöglich Geld.
So soll etwa der Transport von russischen Blutproben bei den olympischen Spiele in Sotchi so lange verzögert worden sein, bis sie für das Analyse-Labor wertlos waren. Das berichtet Whistleblower Grigorij Rodtschenkow, einst Laborleiter in Moskau.
IBU-Führung lässt sich Zeit
Arndt Peiffer unterlag damals mit der deutschen Staffel der russischen: "Das sind harte Anschuldigungen, und das hat uns auch schockiert. Es ist wichtig, dass aufgeklärt wird."
So lange wird Peiffer wohl noch gegen mutmaßliche Doper antreten müssen. Denn auch die neue IBU-Führung lässt sich mit der Aufarbeitung der Vergangenheit Zeit. Der russische Verband hat hingegen auch in diesem Winter wieder zwölf Biathleten gemeldet, die nach ARD-Recherchen ins Staatsdoping verstrickt gewesen sein könnten.