Dabei seien vor allem Steroide zum Einsatz gekommen - auch bei Kindern im Alter von elf Jahren. Die Kritik der Ärztin an den Zuständen "sei dort auf Mauern gestoßen." Doping-Experte Hajo Seppelt sagte in der Sendung Sport am Sonntag, er könne nicht beurteilen, ob das staatliche System ähnlich wie in der DDR funktioniert habe. Dazu gebe es keine Äußerungen den Ärztin.
Bis in die jüngste Vergangenheit habe die Medizinerin immer wieder davor gewarnt, dass Doping im chinesischen Sport Anwendung finde, weil die gleichen Leute oder deren Nachfolger dieses System aufgesogen hätten. Die Umstände in China hätten sie dazu bewogen, das Land zu verlassen und in Deutschland Asyl zu beantragen.
Bisher hätten nur wenige Menschen in China über systematisches Doping berichtet, die Aussage der Ärztin habe deshalb eine besondere Qualität und konterkariere völlig die Botschaft der Öffnung Chinas, die IOC-Präsident Thomas Bach während der Olympischen Spiele 2008 propagiert habe.
Das Beispiel der chinesischen Whistleblowerin sowie Auskünfte von Experten machten deutlich, dass genau das Gegenteil eingetreten sei, so Seppelt.
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