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Doping in der DDR
"Aufklärung ist bisher unzureichend"

Vor 26 Jahren fiel die Mauer - auch der Sport wuchs seitdem zusammen. Doch bei der Aufklärung des systematischen Dopings im DDR-Regime gibt es immer noch Lücken, sagte der Chef der Stasiunterlagen-Behörde, Roland Jahn im Deutschlandfunk.

Roland Jahn im Gespräch mit Philipp May |
    Beteiligt am DDR-Dopingsystem war auch das Forschungsinstitut für Körperkultur in Leipzig, hier ein nachgestelltes Bahndlungszimmer
    Beteiligt am DDR-Dopingsystem war auch das Forschungsinstitut für Körperkultur in Leipzig, hier ein nachgestelltes Bahndlungszimmer (imago Sportfoto)
    Sport sei immer ein verbindendes Element zwischen Ost und West gewesen, sagte Jahn. "Viele Sportfans in der DDR haben westdeutsche Sportler als die ihren angesehen." Mit der Vereinigung der Verbände sei vor allem die Aufklärung des Sports in der SED-Diktatur in den Mittelpunkt geraten.
    Jahn spricht das "systematische Doping an Jugendlichen" an, die nicht davon gewusst hätten, was ihnen verabreicht wird und teilweise noch heute unter den Folgeschäden leiden müssten. Die Aufklärung sei bisher unzureichend, viele Opfer fühlten sich vernachlässigt. Ganz besonders stelle sich die Frage nach der Hilfe für die Opfer.
    Roland Jahn, Bundesbeauftragter für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR (BStU).
    Roland Jahn, Bundesbeauftragter für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR (BStU). (picture alliance / dpa / Jörg Carstensen)