Die französische Justiz hatte jüngst den ehemaligen Präsidenten der internationalen Leichtathletik-Föderation (IAAF), Lamine Diack aus Senegal, angeklagt. Er soll mehr als eine Million Euro kassiert haben, um positive Doping-Proben zu vertuschen. Auch sein Anwalt Habib Cisse wurde angeklagt. Zudem sind der einstige Leiter der Anti-Doping-Abteilung der IAAF, Gabriel Dolle, und Diacks Sohn Papa Massata ins Visier der Justiz gerückt.
Der Enthüllungsjournalist Hajo Seppelt berichtete im letzten Jahr in seinen beiden ARD-Filmen über die Missstände in der Leichtathletik. "Es ist einmalig, dass eine Kommission, mit einer derart großen Medienöffentlichkeit über einen Verband, eine Sportart zu Gericht gesessen hat."
Es geht um viel Geld - das spricht gegen Aufklärung
Die Spitze eines Weltverbandes in der olympischen Kernsportart Leichtathletik habe Ergebnisse verfälscht und bei der Vertuschung von positiven oder verdächtigen Testergebnissen mitgewirkt. "Das gab es noch nicht in diesem Ausmaß."
Seppelt kommt zu dem Schluss, dass man "bei dem Ausmaß normalerweise Russland von der kommenden WM oder den kommenden Olympischen Spielen ausschließen müsste". Doch dafür ginge es um zu viel Geld, eine russische Bank sei ein Großsponsor der IAAF.