"Ich glaube, dass weitaus mehr als 50 Prozent der männlichen westdeutschen Leichtathleten in der Doping-Hochphase gedopt haben", sagte Meutgens. Auch im Radsport habe es klare Strukturen gegeben. So sei ein Radsportler aus dem deutschen Bahnradkader aussortiert worden, weil er sich den Medikamenten und jeder Spritze verweigert habe.
Der Medaillenwahn, durch Medien und Publikum gefordert, sei aber mitverantwortlich. "Wir waren alle Teil dieses Systems. Der Glaube an unbegrenztes Wachstum, an immer höhere Leistungen, das frisst uns ja alle."
Der Sport könne eigentlich Dinge leisten, die wichtig seien: Integration, Kommunikation oder Gesundheit. "Das sind Werte, die der Sport vermitteln könnte, wenn er wollte", sagte Meutgens. "Ob der Leistungssport das noch leisten kann, ist sehr fraglich."
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