"Mit Gründung der Welt Anti-Doping Agentur (WADA) 1999 ist der richtige Schritt getan worden. Vielleicht ist das Kind ein bisschen in die Jahre gekommen, und es sind Reformen notwendig", sagte Andrea Gotzmann im Deutschlandfunk. Sie forderte mehr Macht für die WADA. Ihre Unabhängigkeit, die Transparenz der Entscheidungen, eine ausreichende Finanzierung, also die Good Governance, müssten gestärkt werden.
Gotzmann sprach sich zudem dafür aus, den Einfluss des Internationalen Olympischen Komitees zu beschneiden. Das IOC sollte keinen direkten Einfluss mehr auf die WADA haben. "Anti-Doping-Arbeit muss unabhängig sein von den Interessen der internationalen Sportverbände, um den sauberen Athleten zu schützen." Die WADA dürfe nicht zum Service-Provider des IOC werden.
Große Diskrepanz
Im weltweiten Kampf gegen Doping sieht die NADA-Vorstandvorsitzende eine große Diskrepanz. "Andere Länder können und wollen nicht Schritte halten." Vor allem an die Spitze der WADA müssten unabhängige und fachkompetente Leute.
Wichtig sei es, so Gotzmann weiter, die Glaubwürdigkeit wieder herzustellen. "Das System ist beschädigt. Für die Athleten herrsche keine Chancengleichheit.
Das gesamte Gespräch können Sie nach der Sendung mindestens sechs Monate in unserer Mediathek nachhören.
Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.