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Doping-Skandal in der Leichtathletik
"Sebastian Coe muss Stellung beziehen"

Vertuschung von Doping, Verzögerungstaktik - die Vorwürfe gegen den Leichtathletik-Weltverband IAAF reißen nicht ab. Der Büroleiter des IAAF-Präsidenten ist bereits zurück getreten - nun "muss auch Sebastian Coe sich äußern", sagte DLV-Präsident Clemens Prokop im DLF.

Clemens Prokop im Gespräch mit Bastian Rudde | 27.12.2015
    Der Präsident des Internationalen Leichtathletikverbandes, der Brite Sebastian Coe
    Der Brite Sebastian Coe ist seit August 2015 Präsident des Internationalen Leichtathletikverbandes IAAF. (dpa/picture alliance/Keystone/Jean-Christophe Bott)
    Eine E-Mail, die nahe legt, dass vor den Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2013 die Veröffentlichung der Namen russischer Dopingsünder verzögert werden sollte. Geschrieben von Nick Davies, Büroleiter des IAAF-Präsidenten Sebastian Coe. Nick Davies ist bereits zurückgetreten. Eine Rücktrittsforderung an seinen direkten Chef Sebastian Coe hält DLV-Präsident Clemens Prokop zwar für verfrüht. Im DLF sagte er jedoch: "Es ist an der Zeit, dass Sebastian Coe klar Stellung bezieht."
    Forderung nach "lückenloser Aufklärung"
    Vertuschung von Doping, Verzögerungstaktik - die Vorwürfe gegen den Leichtathletik-Weltverband IAAF und seinen Präsidenten sind nicht neu. Sebastian Coe müsse nach Ansicht von Clemens Prokop nun endlich lückenlos aufklären und Fragen beantworten wie: Stimmen die Vorwürfe? Wer war alles involviert? Waren IAAF-Mitarbeiter involviert, müssten diese ihr Amt niederlegen, erklärte Clemens Prokop in der Sendung "Sport am Sonntag".
    Vorwürfe gegen seine eigene Person wies der DLV-Präsident jedoch zurück. Der erfolgreiche deutsche Diskuswerfer Robert Harting hatte zuletzt eine Entschuldigung von Clemens Prokop gefordert, weil der DLV-Präsident von ihm gefordert habe, sich mit kritischen Äußerungen gegen die IAAF zurückzuhalten.
    Das gesamte Gespräch können Sie mindestens sechs Monate in unserer Mediathek nachhören.