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Doping-Whistleblower
"Im russischen Sport hat sich nichts geändert"

Eine TV-Dokumentation in der ARD präsentierte im Dezember Beweise für flächendeckendes, systematisches Doping in der russischen Leichtathletik. Im DLF-Sportgespräch spricht Whistleblower Witali Stepanow darüber, wie sich das Leben seiner Familie seither grundlegend verändert hat und was er sich von der Welt-Anti-Doping-Agentur erhofft.

Witali Stepanov im Gespräch mit Philipp May |
    Die beiden Doping-Whistleblower Julia und Witali Stepanow mit ihrem Sohn Robert.
    Die beiden Doping-Whistleblower Julia und Witali Stepanow mit ihrem Sohn Robert. (Yuliya und Vitaly Stepanov)
    Verbands-Trainer, die ihre Schützlinge zum Dopen anleiten, Mediziner, die Dopingpläne erstellen und Athleten, die sich von positiven Dopingtests freikaufen. Eine Korruptionskette offenbarte sich mit einem Mal, die auch in die Führungsetage des Internationalen Leichtathletikverbandes IAAF reichte.
    Dieser tiefe Einblick war vor allem den beiden Protagonisten der Dokumentation zu verdanken: Julia Stepanowa, eine wegen Dopings gesperrte 800-Meter Spitzenläuferin und ihr Mann Witali, ein ehemaliger Mitarbeiter der russischen Antidopingagentur Rusada. Mit Dokumenten und geheimen Filmaufnahmen zeigten sie, was von der jüngsten russischen Erfolgswelle im internationalen Spitzensport zu halten ist.
    Seit vier Monaten leben die beiden nun mit ihrem kleinen Sohn in Berlin. In ihrer Heimat Russland konnten sie nach den brisanten Aussagen und Beweisen nicht mehr bleiben.
    Das vollständige Gespräch können Sie als Audio-on-Demand nachhören.