Ein Brief von vier verdienten Anti-Doping-Kämpfern an die Mitglieder des Bundestags-Sportausschusses sorgt aktuell für Wirbel. Die vier fordern, das Dopingopferhilfegesetz deutlich zu verändern und die Kriterien für eine Entschädigung zu verschärfen. "Das Gesetz war immer schon eine Einladung zum fortwährenden Betrug durch damals dopende Sportler, die heute behaupten, nichts gewusst zu haben", heißt es in dem Schreiben.
"Da habe ich schon meine Bedenken."
Besonders in der Kritik: Der ehemalige Zehnkämpfer Christian Schenk, Olympiasierger 1988. Er hatte allerdings wissentlich leistungssteigernde Mittel zu sich genomen. Britta Dassler, selbst als FDP-Vertreterin im Bundestags-Sportausschuss sagt dazu:
"Wenn jemand wie Herr Schenk sagt, ich habe gedopt, muss ich ihnen ganz ehrlich sagen, ich stehe für einen sauberen Sport, für einen fairen Sport, und da habe ich schon meine Bedenken. Aber dieses ganze Verfahren muss überdacht werden.
Deswegen haben wir jetzt für 2019 Januar/Februar beschlossen, nochmal Mediziner einzuladen, Experten einzuladen, um einfach diese Grundszenarien festzuzurren. Was ist passiert? Wie kann man es nachweisen? Und wie kann man den Menschen helfen, die halt unwissentlich gedopt wurden und dann gesundheitliche Schädigungen in Kauf nehmen mussten?"
Entschädigung für Kinder möglich
Auch eine Entschädigung für Kinder von Dopingopfern kann sie sich vorstellen: "Wenn mir ein Mediziner sagen kann, auch Kinder von Dopingopfern sind da in Mitleidenschaft gezogen, dann bin ich schon auch dafür, dass diese Kinder auch eine Entschädigung erhalten – in bestimmter Höhe, das muss man festlegen."
Das gesamte Gespräch können Sie mindestens sechs Monate in unserer Mediathek nachhören.
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