Bisher galt es als unverhältnismäßig und nicht zumutbar, direkt vor Wettbewerben Urinproben von den Athleten zu verlangen oder ihnen Blut abzunehmen. Die NADA teilte diese Woche jedoch mit, im Radsport sei das bereits geschehen und solle nun als Konsequenz aus dem jüngsten Erfurter Doping-Skandal auf andere Sportarten ausgeweitet werden.
"Eine kleine Urinprobe wäre für mich kein Problem", sagte Schwimmweltmeister Marco Koch im Deutschlandfunk. "Aber sobald es ans Blut geht, wird es fragwürdig". Er habe nach einer Blutabnahme schon länger seinen Arm nicht bewegen können, weil die Ärztin schlecht gestochen hätte. Wenn das direkt vor einem Wettbewerb passiert wäre, hätte es ihn stark eingeschränkt.
Im Schwimmsport werde bisher direkt nach dem Lauf kontrolliert - er verstehe nicht, warum man das ändern solle, sagte Koch. Schließlich sei man die ganze Zeit überwacht. "Wann soll man in den 20 Minuten manipulieren?"
Grundsätzlich sei er für strengere Kontrollen. "Wir sind alle für einen sauberen Sport", so Koch. Aber kurz vor dem Start Verletzungen oder Einschränkungen zu riskieren, sei schwer zu rechtfertigen.
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