Die Ermittlungen der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft richten sich nach Angaben der Behörde gegen Funktionäre des internationalen Biathlonverbandes IBU, sowie gegen Betreuer und Sportler des russischen Biathlonteams. Wie die Staatsanwaltschaft ferner schriftlich mitteilte, gehe es bei den Ermittlungen um die Anwendung verbotener Substanzen, um Methoden zu Dopingzwecken, um schweren Betrug im Zusammenhang mit Doping und um Geschenkannahme von Bediensteten.
Vorwürfe rund um Biathlon-WM 2017
Als Tatzeitraum nennt die Wiener Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft die Biathlon-WM im österreichischen Hochfilzen im Februar 2017. Es seien Bestechungsgelder in Höhe von 300.000 Dollar versprochen bzw. angenommen worden. Die Korruptionsvorwürfe reichten jedoch zurück bis ins Jahr 2012.
Die österreichische Tageszeitung "Die Presse" meldet unter Berufung auf eine norwegische Zeitung, dass der norwegische IBU-Präsident Anders Basseberg seit 2011 insgesamt 65 Dopingfälle von russischen Athleten verschwiegen habe. In der Weltcup-Saison 2017 seien 17 von insgesamt 22 angetretenen russischen Sportlern positiv getestet worden.
Weltverband soll versucht haben, Ermittlungen gegen Russland zu verhindern
In einem vertraulichen Bericht der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA werde der Vorwurf erhoben, dass der Biathlonweltverband alles getan habe, um Ermittlungen gegen Russland zu verhindern. Am Vormittag kündigte IBU-Präsident Anders Besseberg an, sein Amt für die Dauer der Ermittlungen ruhen zu lassen. Bereits gestern hatte die Deutsche IBU-Generalsekretärin Nicole Resch ihren Posten geräumt.