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DOSB-Athletensprecher zu IOC-Entscheidung
"Ungutes Gefühl"

Wie sehen die Athleten die Entscheidung des IOC, Russland nicht komplett von den Olympischen Spielen 2016 auszuschließen? Christian Schreiber ist enttäuscht: "Das russische NOK hätte sanktioniert werden müssen", sagte der DOSB-Athletensprecher im DLF.

Christian Schreiber im Gespräch mit Matthias Friebe |
    Ihm fehle bei der Entscheidung des IOC zur Teilnahme russischer Athleten an den Olympischen Spielen in Rio die "Sanktionierung des staatlichen Eingriffs", sagte Christian Schreiber im Sport am Sonntag - und spielte damit auf die Rolle des russischen Staates an, der laut WADA-McLaren-Report mindestens zwischen 2011 und 2015 Doping systematisch organisiert und überwacht habe.
    Enttäuschung und Kritik
    Den IOC-Entschluss, die einzelnen russischen Weltverbände prüfen zu lassen, ob russische Sportler in das staatliche Dopingsystem involviert waren oder nicht, sieht Schreiber kritisch: Er äußerte erhebliche Zweifel daran, dass das "in der Kürze der Zeit" bis zum Beginn der Spiele in Rio Anfang August 2016 umfassend und zuverlässig machbar und möglich ist.
    Schließlich hinterlasse auch der Auschluss der russischen Leichtathletin und Whistleblowerin Julia Stepanowa bei Christian Schreiber "ein ungutes Gefühl": "Auf der einen Seite war sie positiv getestet - auf der anderen Seite hat sie viel zur Aufklärung der Dopingaffäre beigetragen."
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