Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) wird sich mit Berlin oder Hamburg um die Ausrichtung der Olympischen Spiele 2024 und eventuell auch 2028 bewerben. Diese einstimmige Entscheidung teilte das DOSB-Präsidium nach seiner Sitzung in Neu-Isenburg mit. Auf der DOSB-Mitgliederversammlung am 6. Dezember in Dresden soll ein entsprechender Grundsatzbeschluss verfasst werden, erklärte DOSB-Präsident Alfons Hörmann.
Chance für den deutschen Sport
"Wir sind fest davon überzeugt, dass es eine große Chance für die dann eine Stadt und für den gesamten deutschen Sport ist", sagte Hörmann: "Und dass das Projekt Olympia gut für unser Land sein kann und sein wird." Auch der Zeitplan für das weitere Vorgehen wurde in Absprache mit Berlin und Hamburg beschlossen. Auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung am 21. März 2015 soll die Bewerberstadt bestimmt werden.
Die derzeit noch geringe Unterstützung in der Bevölkerung in Hamburg und Berlin wertete Hörmann nicht als Nachteil. Bei einer durch den deutschen Dachverband in Auftrag gegebenen Umfrage sprachen sich in Hamburg nur 53 Prozent der befragten Bürger für Olympische Spiele in der Hansestadt aus, in Berlin waren es sogar nur 48 Prozent, 49 Prozent waren dagegen. "Wir müssen für das Produkt werben und die Bürger überzeugen", erklärte Hörmann.
Bürgerbegehren erst nach Festlegung auf eine Stadt
Erst nach der Festlegung des DOSB auf eine Stadt soll es dort ein Bürgerbegehren geben. Ein weiteres Beispiel München soll es nach Möglichkeit nicht geben. Der DOSB nimmt allerdings das Risiko auf sich, wie beim gescheiterten Anlauf der Münchner Kandidatur für die Winterspiele 2022 erneut von den Bürgern die Rote Karte gezeigt zu bekommen.
Noch hat beim IOC keine Stadt eine Kandidatur für die Spiele 2024 eingereicht. Bewerbungen werden von einer US-Metropole (Los Angeles, San Francisco, Washington oder Boston), Istanbul, Doha, Paris und Rom erwartet. Der Gastgeber der Spiele 2024 wird 2017 gewählt.
(tzi/sima)