Bei der Umsetzung der Leistungssportreform kommt es immer wieder zu Verzögerungen. Viele Verbände sind bisher nicht so schnell vorangekommen, wie es sich das Bundesinnenministerium vorgestellt hat. Aus Sicht von DOSB-Präsident Alfons Hörmann sei die erste Halbzeit jetzt überstanden, berichtete Dlf-Journalistin Marina Schweizer. Mit Ausblick auf die zweite Halbzeit habe Hörmann versichert: "Der Sport hat seine Hausaufgaben gemacht."
Die vom Sport geforderte Aufstockung der finanziellen Mittel werde es allerdings nicht geben, bis es in Berlin eine neue Bundesregierung und damit einen neuen Haushalt gebe. Innenminister Thomas de Maizière habe auf der Mitgliederversammlung verdeutlicht, dass er sich auch zukünftig dem Thema widmen würde. Ob in der Funktion als für den Sport zuständigen Minister oder nicht, sei noch unklar, so Schweizer.
Von den Verstimmungen zwischen Politik und Sport, die es in den letzten Monaten im Zusammenhang mit der Umsetzung der Leistungssportreform immer wieder gegeben hatte, habe man in Koblenz nicht viel gemerkt. "Hier ist der Schulterschluss geübt worden, wie schon so oft im Rahmen dieser Reform". DOSB-Präsident Hörmann habe überraschend milde Töne in Richtung Politik angestimmt. "Hinter den Kulissen grummelt es aber immer noch gewaltig, was die Umsetzung der Reform angeht."
Spitzenverbände äußern Kritik
Beim Treffen der Verbände am Tag zuvor sei deutlich geworden, dass die Spitzenverbände mit der aktuellen Situation nicht zufrieden seien. In einer Stellungnahme hätten diese ihre Kritik geäußert.
Zur IOC-Entscheidung in Sachen russisches Doping habe DOSB-Präsident Hörmann gesagt, dass man eine Entscheidung des IOC kaum abwarten könne. Zu einem möglichen Komplettausschluss von den Olympischen Spielen in Südkorea habe es vonseiten des DOSB jedoch keine klare Haltung gegeben, erklärte Schweizer.