Konkret beschlossen worden sei in Sachen Olympische Spiele eigentlich gar nichts, berichtet Sabine Lerche von der Mitgliederversammlung des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB). Die ursprünglichen fünf Konzepte für eine Bewerbung waren Hamburg, Berlin, Leipzig, München und Nordrhein-Westfalen. Nun ist noch von vier Konzepten die Rede. Ob dabei einer der Interessenten zurückgezogen hat, oder zwei Konzepte eine Zusammenarbeit beschlossen haben, wurde dabei nicht erläutert.
Offenbar will der DOSB aus mehreren Gründen abwarten: Zu Beginn des kommenden Jahres wird sowohl die deutsche Regierung als auch der Posten an der Spitze des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) neu besetzt. Die Voraussetzungen für eine Bewerbung und auch der politische Rückhalt für eine Bewerbung sind entscheidende Kriterien für eine Bewerbung um die Spiele.
Große Unterstützung gab es dafür, im kommenden Jahr die vier Bewerber-Konzepte zu verfeinern und mit ihnen in den sogenannten "continuous dialogue" mit dem IOC zu gehen - ein eher lockerer Austausch über eine mögliche Bewerbung, die noch kein konkretes Ziel hat.
Einreiseprobleme für Athleten aus Russland?
Der aktuelle IOC-Präsident Thomas Bach aus Deutschland hatte einer deutschen Bewerbung zuletzt keine Chancen bescheinigt. Bach forderte die Autonomie des Sports. Besonders schwierig sei, dass russische und belarussische Sportlerinnen und Sportler möglicherweise Probleme bei der Einreise nach Deutschland bekommen könnten.
Bei der DOSB-Mitgliederversammlung bestritt die amtierende deutsche Innenministerin Nancy Faeser (SPD) das allerdings: Es gebe keine Einschränkungen. Sie habe dazu im Sommer in Paris ein Memorandum unterschrieben. Sie und auch DOSB-Präsident Thomas Weikert sehen das Thema damit als erledigt an. Ob auch das IOC das so sieht, ist dagegen nicht klar.