Trump sei ein Narzist, der geliebt werden wolle und Resonanz brauche. So sei er auch zum Sprecher für den sogenannten White Trash geworden. Diese gesellschaftliche Gruppe habe - anders als Minderheiten wie die Schwarzen oder Schwulen und Lesben - bislang keine Lobby gehabt. Ihre Probleme seien von der Elite übersehen worden. Es sei möglicherweise Trumps historischer Verdienst, darauf aufmerksam gemacht zu haben. Doch eine politische Konzeption, dieses komplexe Problem zu lösen, habe er nicht.
Trump stifte "weltpolitisches Chaos"
Die Gefahr, die von Trump ausgehe, liege in seinem Mangel an persönlicher Reife, Bildung und Ausbildung begründet. Mit Anrufen wie dem bei Taiwans Staatschefin stifte er "weltpolitisches Chaos". Er lasse auch den Respekt vor demokratischen Traditionen und Institutionen vermissen. Noch nie seien innerhalb so kurzer Zeit so viele politische Berater entlassen worden. Die demokratische Elite müsse Verantwortung übernehmen für das, was jetzt an Chaos und Gefahr geschehe und auf uns zukomme.
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Hans Ulrich Gumbrecht lebt und lehrt seit vielen Jahren als Literaturwissenschaftler und Publizist in den USA und besitzt auch die amerikanische Staatsbürgerschaft. Über sich und Stanford sagt er: "Ich lebe dort, wo sich das 21. Jahrhundert ereignet." Von Kalifornien aus beobachtet und interpretiert er auch das neue Treiben in Washington.