Wenn Frauen solche Fragen stellen, statt sie still in ihr Kissen zu flüstern, dann wird es ernst für den Mann. Dann flieht sie bald zum Nebenbuhler. Das passiert dem sehr britischen Peter, gespielt von dem irischen Schauspieler Liam Neeson, der einmal Boxmeister war und eine entsprechende physische Präsenz hat. Eines Tages verschwindet seine Frau spurlos. Der verwirrte zurückgelassene Ehemann findet verräterische E-Mails und Bilddateien auf dem Computer. Er kommt dem Geheimnis seiner Frau auf die Spur. Sie hatte offensichtlich einen Liebhaber in Mailand. Zunächst wütend und voller Rachegelüste macht sich Peter auf die Suche nach Ralph, gespielt vom amtierenden Prototyp des Latinlovers Antonio Banderas. Peter trifft ihn in seinem Stammcafé am Schachtisch und verrät nichts vom wahren Anlass des Treffens. Er freundet sich zum Schein mit dem elegant auftretenden Fremden an, um herauszufinden, was es mit dem Fehltritt seiner Frau auf sich an. Ralph wird bald zutraulich und verrät im schwärmerischen Ton, wie er Lisa kennen und lieben gelernt hat.
Der Hollywoodfilm von Richard Eyre basiert auf einer Novelle von Bernhard Schlink und ist nach dem Erfolg mit "Der Vorleser" - Regie Stephan Daldry - und "Der Tod kam als Freund" schon die dritte Verfilmung eines Bestsellers des Bielefelder Autors, der sich damit zu einem Liebling des melodramatischen Kinos entwickelt hat. Die Plots von Schlinks Geschichten sind zugleich schlicht und hintergründig vertrackt, und damit perfekte Vorlagen für Filme. Es wundert lediglich, dass die hiesigen Filmemacher deren Qualitäten noch nicht haben entdecken können. Dabei ist Schlink ein unübersehbarer Star der deutschen Literaturszene. Er ist Juraprofessor und hat in dieser Funktion einige Standardwerke verfasst. Aber er ist - sozusagen im Nebenberuf - auch ein großer Erzähler. Die Verfilmung von "Der Andere" zeigt auch, dass Kurzgeschichten oft die besseren Vorlagen für Kinofilme sind vor allem, weil sie mehr Freiheiten für die Verfilmung erlauben und keine umfangreichen Kürzungen erfordern.
Der enttäuschte Ehemann entdeckt, dass der romantische Ralph, einige Seiten im Leben seiner Frau zum Klingen gebracht hat, die er selbst nie entdeckt hatte. Anfangs plant Peter direkte Rache, von der er sich aber abbringen lässt. Dafür nimmt er die Rolle seiner Frau im E-Mail-Verkehr ein, findet heraus, dass sein Gegenspieler eigentlich ein Hochstapler ist, und macht sich für das große Finale bereit. Er setzt ein Treffen an, bei dem er sich endlich zeigt, als der, der er ist.
Die Kunst des Melodrams besteht darin, die Emotionen der Figuren zu bündeln und die Spiele um Begehren und Leidenschaft zu archaischen Konflikten zwischen Gut und Böse, Emotion und Vernunft zu stilisieren. Diese amouröse filmische Schachnovelle ist ein Glücksfall für das angesichts heftiger Temperaturen darbende Sommerkino und trotz biederer Bildkonzeption ein Film, den man so bald nicht vergessen wird. Das Ende dieser Schachpartie des Lebens kündigt sich an mit der Figur des indischen Damenopfers. Schwarz wird seine Damen opfern müssen. Nur dann kann es gewinnen. Aber was?
Der Hollywoodfilm von Richard Eyre basiert auf einer Novelle von Bernhard Schlink und ist nach dem Erfolg mit "Der Vorleser" - Regie Stephan Daldry - und "Der Tod kam als Freund" schon die dritte Verfilmung eines Bestsellers des Bielefelder Autors, der sich damit zu einem Liebling des melodramatischen Kinos entwickelt hat. Die Plots von Schlinks Geschichten sind zugleich schlicht und hintergründig vertrackt, und damit perfekte Vorlagen für Filme. Es wundert lediglich, dass die hiesigen Filmemacher deren Qualitäten noch nicht haben entdecken können. Dabei ist Schlink ein unübersehbarer Star der deutschen Literaturszene. Er ist Juraprofessor und hat in dieser Funktion einige Standardwerke verfasst. Aber er ist - sozusagen im Nebenberuf - auch ein großer Erzähler. Die Verfilmung von "Der Andere" zeigt auch, dass Kurzgeschichten oft die besseren Vorlagen für Kinofilme sind vor allem, weil sie mehr Freiheiten für die Verfilmung erlauben und keine umfangreichen Kürzungen erfordern.
Der enttäuschte Ehemann entdeckt, dass der romantische Ralph, einige Seiten im Leben seiner Frau zum Klingen gebracht hat, die er selbst nie entdeckt hatte. Anfangs plant Peter direkte Rache, von der er sich aber abbringen lässt. Dafür nimmt er die Rolle seiner Frau im E-Mail-Verkehr ein, findet heraus, dass sein Gegenspieler eigentlich ein Hochstapler ist, und macht sich für das große Finale bereit. Er setzt ein Treffen an, bei dem er sich endlich zeigt, als der, der er ist.
Die Kunst des Melodrams besteht darin, die Emotionen der Figuren zu bündeln und die Spiele um Begehren und Leidenschaft zu archaischen Konflikten zwischen Gut und Böse, Emotion und Vernunft zu stilisieren. Diese amouröse filmische Schachnovelle ist ein Glücksfall für das angesichts heftiger Temperaturen darbende Sommerkino und trotz biederer Bildkonzeption ein Film, den man so bald nicht vergessen wird. Das Ende dieser Schachpartie des Lebens kündigt sich an mit der Figur des indischen Damenopfers. Schwarz wird seine Damen opfern müssen. Nur dann kann es gewinnen. Aber was?