Am Sonntag vor zwei Wochen hatten die selbst ernannten "Patrioten gegen die Islamisierung des Abendlandes" noch mehr als 17.000 Menschen in Dresden auf die Straße gebracht. Beobachter werten die Entwicklung als Stärkung des rechten Pegida-Flügels um den Gründer der Bewegung, Lutz Bachmann. Er sprach am Montag zu den Demonstranten. "Wir machen weiter, es gibt keinen anderen Weg", rief er den Pegida-Anhängern zu. Bachmann war zurückgetreten, nachdem ausländerfeindliche Sprüche und ein Foto von ihm als Adolf Hitler im Netz aufgetaucht waren.
Frauenkirche schaltet Beleuchtung aus
Zu der ersten Kundgebung der von Oertel und den anderen Pegida-Abweichlern gegründeten Initiative "Direkte Demokratie für Europa", die einen deutlich moderateren Kurs fährt, waren am Sonntag lediglich 500 Menschen vor die Dresdner Frauenkirche gekommen.
Das im Zweiten Weltkrieg zerstörte und später wiederaufgebaute Gotteshaus hatte am Montagabend als Zeichen gegen Fremdenfeindlichkeit für die Zeit der Pegida-Demonstration die Beleuchtung ausgeschaltet. Auf dem nahe gelegenen Postplatz demonstrierte das Bündnis "Dresden für alle" für Toleranz und Weltoffenheit.
Bundesweite Anti-Pegida-Demos
Bundesweit gingen wieder Tausende Menschen gegen Fremdenfeindlichkeit auf die Straße. Unter anderem versammelten sich Demonstranten in München, Berlin, Kassel und Chemnitz zu Kundgebungen gegen die "Pegida"-Bewegung. Auch in Braunschweig und Düsseldorf gab es Anti-Pegida-Proteste.
In Leipzig ist das islamkritische Bündnis Legida offenbar nicht gegen das von der Stadt verhängte Verbot der für diesen Montag geplanten Demonstration vorgegangen. Bis zum frühen Nachmittag war kein Einspruch eingegangen, teilte das Verwaltungsgericht Leipzig mit. Auf der Facebook-Seite der Lediga hieß es, man bereite sich nun mit aller Kraft auf die Demonstration am 16. Februar vor. Die Stadt hatte den Aufmarsch am Wochenende wegen eines polizeilichen Notstandes untersagt, fünf Gegenkundgebungen aber genehmigt.
(pg/ach)