"Halt dich da raus! Das Spiel ist nicht in deiner Gehaltsklasse. – Wir sind Partner. Wir spielen in derselben Gehaltskasse. – Das hat nichts mit dir zu tun. Kümmere dich um deinen eigenen Kram! ... Wie wäre es, wenn ich kündige? – Es gibt da draußen Dinge – die musst du nicht wissen. ..."
Ganz ehrlich: Wirklich vermisst hat sie niemand – die beiden Agenten J und K, deren Aufgabe es ist, für die Geheimorganisation Men in Black kriminelle Außerirdische aufzuspüren und diese – unter Einsatz ihres Lebens – unschädlich zu machen. Es ist die überflüssige Neuauflage einer Filmreihe, die höchstens mit ihrem Personal punkten kann, nicht aber mit der Geschichte. Aus dem Hauptdarstellerduo wird in "Men in Black 3" ein Trio. Denn Will Smith als Agent J reist 40 Jahre in die Vergangenheit zurück, um im Jahr 1969 den Lauf der Geschichte zu verändern. J muss dazu Partner K retten, der in seinen jungen Jahren von Josh Brolin gespielt wird.
"Letzte Chance! Wer sind Sie und was wissen Sie? – Ich bin ein Agent der Men in Black. Ich komme aus der Zukunft. Wir sind Partner. In 25 Jahren werden Sie mich rekrutieren und 14 Jahre danach kommt der Kerl, den ich heute auf Coney Island nicht töten durfte. Er bricht aus dem Gefängnis aus ... und entfacht eine Invasion auf der Erde. Wir haben 19 Stunden, um ihn zu fassen und zu töten ... Wir müssen auf der Stelle los."
Brolin hat sichtlich Spaß daran, als junger K die Manierismen von Tommy Lee Jones zu imitieren und sorgt so für komische Momente. Dasselbe gilt für das Zeitreisemotiv, das allerdings auch die Verzweiflung der Filmemacher belegt, das längst erforschte "Men in Black"-Universum um eine neue Dimension zu erweitern. Auch der sogenannte Neuralisator – ein Spielzeug der Agenten, mit dessen Hilfe das Gedächtnis gelöscht wird, kommt wieder zum Einsatz. Hätte dieser Neuralisator dem Zuschauer die Erinnerung an die ersten beiden Teile der Filmreihe genommen, dann gehörte die Geschichte der schwarz gekleideten Männer auch heute durchaus noch zu den originelleren Comicverfilmungen.
"Men in Black 3" von Barry Sonnenfeld – akzeptabel!
Von Männern in Schwarz zu Männern in Militäruniformen. 1980 prägen sie das Straßenbild in Nusaybin, einer kurdischen Kleinstadt an der türkisch-syrischen Grenze. Es ist das Jahr des Militärputsches in der Türkei. Im ganzen Land sind Verhaftungen an der Tagesordnung. Auch in Nusaybin haben die Menschen Angst vor den willkürlichen Säuberungsaktionen der neuen Führung.
Wo er gewesen sei, wird der 12-jährige Cengo am Abend vom Freund seiner Schwester gefragt. In diesen Tagen solle er früher nach Hause kommen. Wenn Cengo nicht mit anderen Kindern spielt, durchstreift der Junge mit seinem kleinen Bauchladen die Stadt. Immer wieder begegnet er dabei Xelilo, einem alten Mann, der – wie ein Getriebener – mit schnellen Schritten die Straßen auf und ab läuft – meist vor dem Hauptquartier des türkischen Militärs. Xelilo scheint verwirrt, vielleicht traumatisiert.
Er solle aufhören zu laufen. Ob er verrückt sei und warum er sich zum Irren mache. Fragt ihn Cengo. Immer öfter begleitet er den stummen Xelilo auf seinen Runden. Es wird wenig gesprochen in Shiar Abdis Film "Mes – Lauf!". Und es wird wenig erklärt. Ohne das Wissen um die politischen Zusammenhänge und die Lage im kurdischen Teil der Türkei erschließt sich hier kaum etwas. Das Militär patrouilliert, es herrscht Ausgangssperre, Familienväter verschwinden oder werden erschossen. Es ist der Blick des unwissenden und unschuldigen Kindes auf einen Konflikt, der im Film "Mes – Lauf!" geschildert wird. Diese Sichtweise allerdings hätte Shiar Abdi noch konsequenter anlegen müssen. Seine elliptische, distanzierte Erzählweise wirft zu viele Fragen auf, die nicht beantwortet werden. Und das in einem – trotz der Schrecken – fast poetischen und melancholischen Film.
"Mes – Lauf!" von Shiar Abdi – zwiespältig!
"Was ist? – Nichts. Ist komisch dich hier zu sehen. – Und warum? – Als ich dich das letzte Mal gesehen habe, warst du ein Kind. ... Guten Tag! – Das ist meine Frau. Das ist Diego, der Sohn meiner Cousine. – Rosario spricht fast nie über seine Verwandten."
Aus gutem Grund. Denn Diego ist kein entfernter Verwandter, sondern Rosarios erwachsener Sohn und nicht das einzige Geheimnis, das der Italiener mit sich herumschleppt. Bevor er vor 15 Jahren seinen eigenen Tod vorgetäuscht und Italien den Rücken gekehrt hat, ist Rosario Auftragsmörder für die Mafia gewesen. Auch davon ahnt seine Frau – eine Deutsche, mit der er zusammen in der Nähe von Wiesbaden ein Hotelrestaurant betreibt, nichts. Zusammen mit Diego sind sie jetzt zurückgekehrt – die Geister der Vergangenheit. Rosario fürchtet, seine Tarnung könnte auffliegen. Zumal Diego nicht allein angereist ist.
"Wer zum Teufel ist das? – Der Sohn von Mario Fiori. – Soll ich sterben, Diego? – Mario mochte dich. – Darum geht´s nicht. Keiner darf wissen, dass ich noch lebe. ... Du willst dich doch nur an mir rächen, weil ich mir ein neues Leben aufgebaut habe. Es war ein Fehler herzukommen."
Zu einem Großteil dürfte es der miesen Synchronisation geschuldet sein, wenn Claudio Cupellinis Mischung aus Familiendrama und Mafiageschichte keinerlei Atmosphäre ausstrahlt. Vater und Sohn, die gespielt werden von Toni Servillo und Marco D´Amore, bleiben trotz ihrer extremen Lebensgeschichten blasse und unstimmige Figuren. Die Dialoge sind holprig und leblos. Nicht an der Synchronfassung allerdings liegt es, dass auch die Dramaturgie des Films kaum überzeugen kann. Selbst die vorhersehbare dramatische Zuspitzung zum Ende hin lässt nicht die geringste Spannung aufkommen.
"Ein ruhiges Leben" von Claudio Cupellini – enttäuschend!
Ganz ehrlich: Wirklich vermisst hat sie niemand – die beiden Agenten J und K, deren Aufgabe es ist, für die Geheimorganisation Men in Black kriminelle Außerirdische aufzuspüren und diese – unter Einsatz ihres Lebens – unschädlich zu machen. Es ist die überflüssige Neuauflage einer Filmreihe, die höchstens mit ihrem Personal punkten kann, nicht aber mit der Geschichte. Aus dem Hauptdarstellerduo wird in "Men in Black 3" ein Trio. Denn Will Smith als Agent J reist 40 Jahre in die Vergangenheit zurück, um im Jahr 1969 den Lauf der Geschichte zu verändern. J muss dazu Partner K retten, der in seinen jungen Jahren von Josh Brolin gespielt wird.
"Letzte Chance! Wer sind Sie und was wissen Sie? – Ich bin ein Agent der Men in Black. Ich komme aus der Zukunft. Wir sind Partner. In 25 Jahren werden Sie mich rekrutieren und 14 Jahre danach kommt der Kerl, den ich heute auf Coney Island nicht töten durfte. Er bricht aus dem Gefängnis aus ... und entfacht eine Invasion auf der Erde. Wir haben 19 Stunden, um ihn zu fassen und zu töten ... Wir müssen auf der Stelle los."
Brolin hat sichtlich Spaß daran, als junger K die Manierismen von Tommy Lee Jones zu imitieren und sorgt so für komische Momente. Dasselbe gilt für das Zeitreisemotiv, das allerdings auch die Verzweiflung der Filmemacher belegt, das längst erforschte "Men in Black"-Universum um eine neue Dimension zu erweitern. Auch der sogenannte Neuralisator – ein Spielzeug der Agenten, mit dessen Hilfe das Gedächtnis gelöscht wird, kommt wieder zum Einsatz. Hätte dieser Neuralisator dem Zuschauer die Erinnerung an die ersten beiden Teile der Filmreihe genommen, dann gehörte die Geschichte der schwarz gekleideten Männer auch heute durchaus noch zu den originelleren Comicverfilmungen.
"Men in Black 3" von Barry Sonnenfeld – akzeptabel!
Von Männern in Schwarz zu Männern in Militäruniformen. 1980 prägen sie das Straßenbild in Nusaybin, einer kurdischen Kleinstadt an der türkisch-syrischen Grenze. Es ist das Jahr des Militärputsches in der Türkei. Im ganzen Land sind Verhaftungen an der Tagesordnung. Auch in Nusaybin haben die Menschen Angst vor den willkürlichen Säuberungsaktionen der neuen Führung.
Wo er gewesen sei, wird der 12-jährige Cengo am Abend vom Freund seiner Schwester gefragt. In diesen Tagen solle er früher nach Hause kommen. Wenn Cengo nicht mit anderen Kindern spielt, durchstreift der Junge mit seinem kleinen Bauchladen die Stadt. Immer wieder begegnet er dabei Xelilo, einem alten Mann, der – wie ein Getriebener – mit schnellen Schritten die Straßen auf und ab läuft – meist vor dem Hauptquartier des türkischen Militärs. Xelilo scheint verwirrt, vielleicht traumatisiert.
Er solle aufhören zu laufen. Ob er verrückt sei und warum er sich zum Irren mache. Fragt ihn Cengo. Immer öfter begleitet er den stummen Xelilo auf seinen Runden. Es wird wenig gesprochen in Shiar Abdis Film "Mes – Lauf!". Und es wird wenig erklärt. Ohne das Wissen um die politischen Zusammenhänge und die Lage im kurdischen Teil der Türkei erschließt sich hier kaum etwas. Das Militär patrouilliert, es herrscht Ausgangssperre, Familienväter verschwinden oder werden erschossen. Es ist der Blick des unwissenden und unschuldigen Kindes auf einen Konflikt, der im Film "Mes – Lauf!" geschildert wird. Diese Sichtweise allerdings hätte Shiar Abdi noch konsequenter anlegen müssen. Seine elliptische, distanzierte Erzählweise wirft zu viele Fragen auf, die nicht beantwortet werden. Und das in einem – trotz der Schrecken – fast poetischen und melancholischen Film.
"Mes – Lauf!" von Shiar Abdi – zwiespältig!
"Was ist? – Nichts. Ist komisch dich hier zu sehen. – Und warum? – Als ich dich das letzte Mal gesehen habe, warst du ein Kind. ... Guten Tag! – Das ist meine Frau. Das ist Diego, der Sohn meiner Cousine. – Rosario spricht fast nie über seine Verwandten."
Aus gutem Grund. Denn Diego ist kein entfernter Verwandter, sondern Rosarios erwachsener Sohn und nicht das einzige Geheimnis, das der Italiener mit sich herumschleppt. Bevor er vor 15 Jahren seinen eigenen Tod vorgetäuscht und Italien den Rücken gekehrt hat, ist Rosario Auftragsmörder für die Mafia gewesen. Auch davon ahnt seine Frau – eine Deutsche, mit der er zusammen in der Nähe von Wiesbaden ein Hotelrestaurant betreibt, nichts. Zusammen mit Diego sind sie jetzt zurückgekehrt – die Geister der Vergangenheit. Rosario fürchtet, seine Tarnung könnte auffliegen. Zumal Diego nicht allein angereist ist.
"Wer zum Teufel ist das? – Der Sohn von Mario Fiori. – Soll ich sterben, Diego? – Mario mochte dich. – Darum geht´s nicht. Keiner darf wissen, dass ich noch lebe. ... Du willst dich doch nur an mir rächen, weil ich mir ein neues Leben aufgebaut habe. Es war ein Fehler herzukommen."
Zu einem Großteil dürfte es der miesen Synchronisation geschuldet sein, wenn Claudio Cupellinis Mischung aus Familiendrama und Mafiageschichte keinerlei Atmosphäre ausstrahlt. Vater und Sohn, die gespielt werden von Toni Servillo und Marco D´Amore, bleiben trotz ihrer extremen Lebensgeschichten blasse und unstimmige Figuren. Die Dialoge sind holprig und leblos. Nicht an der Synchronfassung allerdings liegt es, dass auch die Dramaturgie des Films kaum überzeugen kann. Selbst die vorhersehbare dramatische Zuspitzung zum Ende hin lässt nicht die geringste Spannung aufkommen.
"Ein ruhiges Leben" von Claudio Cupellini – enttäuschend!