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Drittmittel
Forschung als Investment?

Der Auftrag kam von VW, Daimler und BMW, die Forschung lieferte die Ergebnisse. So vollzog es sich - wenn auch nur mittelbar - im Fall der zuletzt viel diskutierten Abgas- und Stickstoffdioxid-Experimente. Am Uniklinikum der RWTH Aachen wurde zum Beispiel eine Gruppe Probanden gezielt einer erhöhten Menge Stickstoffdioxids ausgesetzt, um die Wirkung des Gases zu ermitteln.

Moderation: Markus Dichmann |
    Eine junge Frau geht am Studien-Service-Zentrum der Rheinisch-Westfaelischen Technische Hochschule Aachen RWTH Aachen am sogenannten "SuperC" vorbei.
    An der RWTH Aachen wurden Schadstofftests durchgeführt. (dpa / Marius Becker dpa)
    Auftrag und Finanzierung für diese Untersuchung kamen von einem Verein, der von den erwähnten Automobilherstellern getragen wurde. Nur ein Beispiel für unternehmensfinanzierte Forschung an deutschen Hochschulen: Pharmakonzerne bezahlen klinische Studien, Energieversorger finanzieren die Elektrotechnik, eine Bank sponsert ein Institut für Finanzmathematik. Auf der einen Seite ein Modell von Public-private Partnership, um teure Forschung finanzierbar zu machen. Kritiker sehen auf der anderen Seite Einfallstore für Manipulation und Beeinflussung, unterm Strich stehe die Freiheit der Forschung auf dem Spiel.
    Forschung als Investment? Über Drittmittelfinanzierung und Auftragsforschung an Hochschulen.
    "Campus & Karriere" fragt: Wie nah dürfen sich Privatwirtschaft und Hochschulen kommen? Wie transparent findet Auftragsforschung in Deutschland statt? Ist sie notwendige Geldquelle bei knappen Budgets? Oder Gefahr für die wissenschaftliche Unabhängigkeit? Und welche Aufträge sollten Hochschulen ablehnen?
    Gesprächsgäste:
    • Edda Müller, Vorsitzende Transparency International Deutschland
    • Christina Deckwirth, LobbyControl
    • Volker Meyer-Guckel, Geschäftsleitung des Stifterverbandes für die deutsche Wissenschaft
    Weiteres Thema:

    Unternehmen trifft auf Hochschule
    Wo und in welchem Maß findet in Deutschland Forschungsfinanzierung durch Unternehmen statt?
    Eine Sendung mit Hörerbeteiligung über Telefon: 00800 – 44 64 44 64 oder per Mail ins Studio an campus@deutschlandfunk.de