Cannabis bleibt in Deutschland illegal. Das hat die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Marlene Mortler, bei der Vorstellung des aktuellen Drogenberichts klargestellt . Sie reagierte damit auf Forderungen der Opposition nach einer Legalisierung.
"Wir bleiben dabei, Cannabis ist eine ernsthafte Gesundheitsgefahr, gerade für Jugendliche."
Dafür spricht laut Mortler auch die Entwicklung in der ambulanten Behandlung von Cannabis-Konsumenten. Die Zahl der Jugendlichen, die sie in Anspruch genommen haben, ist zwischen 2007 und 2013 um ein Drittel gestiegen.
"Deswegen müssen wir alles vermeiden, was den Eindruck erweckt, Cannabis ist ein harmloses Genussmittel.
Die aktuelle Debatte um eine Legalisierung von Cannabis könnte laut Mortler verharmlosend wirken.
Grundsätzlich differenziert die Drogenbeauftrage jedoch zwischen dem Konsum von Cannabis als Genussmittel und mit dem Einsatz als medizinisches Präparat. Das ist aus ihrer Sicht gerechtfertigt.
"Ich habe mich folglich dafür eingesetzt, dass diese Patientengruppe, die Cannabis als Medikament nachweislich brauchen, es erhalten und die Kassen die Kosten übernehmen sollen."
Entsprechende Regelungen will Mortler zeitnah auf den Weg bringen.
Die Linke kritisiert das Festhalten der Regierung am Verbot von Cannabis. Wer den Mensch und die Gesundheit in den Mittelpunkt seiner Drogenpolitik stelle, dürfe Cannabiskonsumierende nicht länger vom Schwarzmarkt abhängig machen, erklärte der drogenpolitische Sprecher Frank Tempel.
Eine gute Nachricht hält der Drogenbericht bereit: Immer weniger Deutschen rauchen – bei den Erwachsenen greift nur noch jeder vierte zur Zigarette. Unter den Jugendlichen zwischen 12 und 17 Jahren ist es nur noch jeder zehnte. 2001 waren es laut dem Bericht noch drei mal so viele.
Weniger Raucher, aber steigende Popularität von E-Zigaretten
Eines ist der Drogenbeauftragen jedoch ein Dorn im Auge: Die steigende Popularität von E-Zigaretten. Nach den Plänen der Bundesregierung sollen sie deshalb unter das Jugendschutzgesetz fallen. Dies könnte ab 2016 gelten.
"Weil es inzwischen ausreichende Erkenntnisse gibt auch im Bereich der nikotinfreien E-Zigaretten, dass diese gesundheitsschädlich sind.
Alkohol und Tabak bleiben die Suchtmittel, die am häufigsten konsumiert werden. Aber auch synthetische Drogen sind weiterhin im Kommen. Vor allem Crystal Meth bereitet der Drogenbeauftragten Sorgen. Die Zahl der Konsumenten stieg im vergangenen Jahr um 14 Prozent.
Die Bundesregierung will deshalb mehr Geld für zusätzliche Präventionsprojekte ausgeben:
Die Bundesregierung will deshalb mehr Geld für zusätzliche Präventionsprojekte ausgeben:
"Im Bundeshaushalt für 2015 haben wir zusätzlich eine halbe Million Euro vorgesehen, damit können wir frühzeitig reagieren."
Prävention ist für die Drogenbeauftragte Mortler der wichtigste Baustein, um Sucht zu bekämpfen.